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Rahel El-Maawi, Dozentin für Soziokultur.
SRF/David Karasek
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Rahel El-Maawi: «Nicht kulturelle Aneignung, sondern Rassismus»

Der Ravensburger Verlag hat Bücher über den jungen Häuptling Winnetou zurückgezogen. Im Sommer dominierte die Debatte um abgesagte Konzerte von weissen Reggae Musikern. Die hitzige Diskussion rund um kulturelle Aneignung schade der Aufarbeitung des Rassismus in der Schweiz, sagt Rahel El-Maawi.

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Verkleiden Sie Ihre Kinder an der Fasnacht als Indianerhäuptling? Lieben Sie Reggae-Musik aus Jamaica? Malen Sie indische Mandalas aus? Kaum ein Thema, das derzeit kontroverser diskutiert wird, als das der kulturellen Aneignung.

Der Ravensburger Verlag veröffentlichte zwei Bücher über den jungen Häuptling Winnetou, was einen Sturm der Entrüstung auslöste. Kritische Stimmen sehen in dem einst populären Apachen Helden eine kolonialistische Romanfigur. Die Geschichten von Karl May vermittelten ein Bild von indigenen Völkern, welches nicht der Realität entspreche. Der Ravensburger Verlag hat die Bücher zurückgezogen. Schon im Sommer führte die Debatte um abgesagte Konzerte von weissen Reggae Musikern zu hitzigen Debatten. Das Thema kulturelle Aneignung wirft Wellen.

Ist Kultur nicht immer Aneignung oder geht es um die Verbreitung rassistischer Stereotype? Rahel El-Maawi identifiziert sich als Schwarze Schweizerin, die mehrheitlich in der Schweiz aufgewachsen ist. Sie ist Dozentin für Soziokultur und berät Institutionen bei der Entwicklung einer rassismuskritischen Betriebskultur und sagt:«Es geht nicht um kulturelle Aneignung. Es geht um Rassismus in der Schweiz.»

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