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Ralph Lewin: Sorge wegen wachsendem Antisemitismus

In der Schweiz gab es 2022 erneut etwas mehr Antisemitismusvorfälle. Der Präsident des Israelitischen Gemeindebunds, Ralph Lewin, ist besorgt. Denn das Gros der Fälle stamme aus den Reihen von Verschwörungstheoretikern. Er fordert Massnahmen vom Bund.

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Für die jüngste Zunahme von antisemitischen Vorfällen in der Schweiz sind nicht die klassischen Extreme linker, rechter oder islamistischer Ausprägung verantwortlich, sondern eine neue Entwicklung, die aus der Kritik an Corona-Massnahmen entstanden ist. Laut dem Antisemitismusbericht 2022, habe sich eine Subkultur entwickelt, deren Anhängerinnen und Anhänger überzeugt sind, dass hinter vielem eine geheime Macht steht, welche die Menschheit dezimieren wolle. Wie so oft in der Vergangenheit sei die Verknüpfung zu «den Juden» oder wahlweise auch «den Rothschilds» oder «den Zionisten» schnell gemacht, heisst es im Bericht weiter. Es zeige sich, dass eine generelle Zunahme von Verschwörungstheorien auch zu einer Zunahme antisemitischer Verschwörungstheorien führe.

SIG-Präsident Ralph Lewin fordert ein staatliches Engagement beim Monitoring von Antisemitismus und Rassismus sowie eine Prüfung der rechtlichen Mittel zur Erfassung und Beschränkung von Hassrede. Zudem müsse ein Verbot von Nazisymbolen umgesetzt werden.

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