Elon Musk will womöglich für die Kampagne von Donald Trump spenden, und er ist nicht alleine: Auch die Investoren Marc Andreessen und Ben Horowitz unterstützen Trump. Andreessen und Horowitz sind im Silicon Valley sehr bekannte Namen, und investieren im grossen Stil in Start-ups.
Die Biden-Administration hat sich nicht nur Freunde gemacht hier im Silicon Valley.
Es ist nicht nur so, dass Trump beliebt geworden ist unter Tech-Milliardären – vor allem ist Präsident Joe Biden unbeliebt geworden: «Die Biden-Administration hat sich nicht nur Freunde gemacht hier im Silicon Valley», erklärt Sophie Lamparter, Gründerin von Dart Ventures.
Sie wohnt seit 14 Jahren in San Francisco und kennt das Silicon Valley von innen. Lamparter investiert in Schweizer Start-ups und hilft ihnen, in den USA Fuss zu fassen.
Ziel: möglichst wenig Regulierung
Geldgeber aus dem Silicon Valley, die in Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz und in Kryptowährungen investiert haben, lehnen gesetzliche Regulierungen der Biden-Regierung in diesem Bereich ab. Zudem gab es unter Biden vermehrt Kartellrechtsklagen.
Den grossen Technologiekonzernen rund um Google, Apple und Amazon wird genauer auf die Finger geschaut, wenn sie Start-ups aufkaufen und so den Wettbewerb verzerren. Das passt den Geldgebern aus dem Silicon Valley nicht.
Denn sie profitieren, wenn Start-ups, in die sie selber investiert haben, später teuer weiterverkauft werden können. Zudem wehren sich diese Superreichen gegen Steuererhöhungen.
Es gibt noch Milliardäre gegen Trump
Die Bevölkerung im Silicon Valley ist allerdings politisch gespalten, die Mehrheit ist immer noch gegen Trump: Bloss 15 Prozent der registrierten Wählerinnen und Wähler sind republikanisch, in San Francisco sind es sogar nur sieben Prozent.
Leute, die den Klimawandel nicht ignorieren und da aktiv investieren, sind auf keinen Fall pro Trump.
Vor allem die kleinen Start-ups, von denen es im Silicon Valley viele gibt, sind in der Regel gegen Trump. «Leute, die den Klimawandel nicht ignorieren und da aktiv investieren, sind auf keinen Fall pro Trump», erklärt Lamparter von Dart Ventures.
Zu den Trump-Gegnern zählen auch weiterhin grosse Namen aus der Tech-Branche. So etwa Eric Schmidt, der ehemalige Chef von Google, oder Linkedin-Gründer Reid Hoffmann, der bis jetzt schon acht Millionen Dollar an Joe Biden gespendet hat.
J.D. Vance als Brücke zum Silicon Valley
Dass einzelne sehr reiche Tech-Milliardäre aus dem Silicon Valley jetzt vermehrt Trump unterstützen, hängt vor allem mit einer Person zusammen: J.D. Vance, Trumps Kandidat für den Vizepräsidenten. Vance ist im Silicon Valley gross geworden, unter den Fittichen von Milliardär Peter Thiel.
Thiel hat den Online-Bezahldienst PayPal mitgegründet und gilt als rechter Politaktivist. Donald Trumps neue rechte Hand kennt das Silicon Valley also in- und auswendig. Das gilt sowohl für die Start-up-Landschaft als auch für die milliardenschweren Risikokapitalgeber.
Nicht nur Einfluss – auch Posten
Nicht das ganze Silicon Valley, aber einzelne sehr einflussreiche Tech-Milliardäre wollen ihren politischen Einfluss über Vance ausweiten. Für den Fall, dass Donald Trump Präsident wird, soll Elon Musk laut Medienberichten sogar schon im Gespräch sein für eine beratende Funktion.
Das erweckt den Eindruck, dass man sich einen Regierungsposten bei Donald Trump schon heute erkaufen kann.