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Der Fremde wunderte sich über die Trinkfreudigkeit der Schweizer. (Conrad Meyer, Das edel Rebensafft zur Frölikeit gegeben. Durch missbrauch unhe?l schafft, und kürzet unser Leben, Kupferstich, 1644)
Bild: Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung und Fotoarchiv.
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Anno 1608 - ein Rucksacktourist entdeckt die Schweiz

Der Engländer Thomas Coryate bereiste 1608 für zehn Tage die Schweiz. Seine Beobachtungen über den Alltag in der Schweiz hielt er später in einem Reisebericht fest.

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Die Schweizer sind trinkfreudig, viele tragen Waffen, aber als Reisender in der Schweiz fühlt man sich sicher, auch wenn man Bargeld auf sich trägt. So beschrieb er seine ersten Eindrücke. Erstaunt war er ob der Tatsache, dass Männer und Frauen in Baden miteinander und nicht getrennt badeten: «nackt von der Hüfte aufwärts und nur getrennt durch Holzwände mit Fenstern drin».


Die andere Sicht

Dass ein normaler 'Rucksacktourist' die Schweiz besucht, war vor 400 Jahren aussergewöhnlich: die Schweiz hatte an Sehenswürdigkeiten nichts zu bieten, die Natur als Schauspiel war noch nicht entdeckt und die Alpen waren bedrohlich und schlecht zugänglich. Deshalb gibt es aus dieser Zeit in erster Linie hauptsächlich Reiseberichte von Pilgern, Forschungsreisenden, Handelsreisenden oder Adligen, die sich in ihren Berichten nur am Rande über Alltagsphänomene aufhielten. Das macht die Aufzeichnungen von Coryate speziell.