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Heilige Gebeine auf Bestellung

Man nennt sie «Katakombenheilige»: Skelette von Menschen aus der Zeit des frühen Christentums, die exhumiert und in Kirchen in ganz Europa gebracht wurden. Eine wichtige Rolle bei der Verbreitung spielte die Schweiz oder genauer die Schweizergarde der Päpste. 

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Im 16. Jahrhundert - zu Zeiten der Reformation und der katholischen Gegenreformation – sahen sich katholische Kirchen gezwungen, ihre Attraktivität zu steigern. Eine Kirche, die etwas auf sich hielt, bemühte sich um einen eigenen Heiligen, eine eigene Heilige. Das liess sich bewerkstelligen, sozusagen auf Bestellung.

In den Katakomben um und unter der Stadt Rom aus den ersten Jahrhunderten nach Christus lagen die Gebeine unzähliger angeblicher Märtyrerinnen und Märtyrer. Sie wurden ausgegraben, mit Echtheitszertifikaten ausgestattet und buchstäblich in alle Welt verschickt.

Dass gerade in der Schweiz zahlreichen Kirchen und Kapellen noch heute über solche «Katakombenheilige» verfügen, ist den Schweizergardisten zu verdanken. Sie lieferten die Bestellungen aus und brachten sie mit nach Hause.

Um die Faszination dieser meist prachtvoll geschmückten Skelette gehts im «Treffpunkt» mit SRF-Wissenschaftsredaktorin Katrin Zöfel.

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