Keine Lust auf Hollywood? Es geht auch anders. Mit diesen fünf internationalen Arthouse-Filmen taucht ihr in andere Welten ab. Zu sehen auf Play SRF.
«Triangle of Sadness» – Satirische Tragikomödie
- Darum geht es: Die Welt der Reichen und Schönen, Luxusuhren, Botox und Erbrochenes.
- Erster Satz: «Also. Was ist wichtig, um ein männliches Model zu werden?»
Dekadente Superreiche, Models und Influencer treffen sich auf einer Jacht. Doch was eine Luxusreise hätte sein sollen, wird zum Höllentrip. Nachdem die Jacht von Piraten angegriffen wird und auf einer einsamen Insel strandet, drehen sich gesellschaftliche Hierarchien um. Der Spielfilm wirft einen gnadenlosen Blick auf menschliche Abgründe. Er wurde 2022 in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.
«Grosse Freiheit» – Deutsches Nachkriegsdrama
- Darum geht es: Hans Hoffmann liebt Männer.
- Erste Sätze: «Ist das alles?» – «Ja. Alles aus Observation II» – «Praktiken?» – «Widernatürliche Unzucht nach Paragraf 175.»
Im Deutschland der Nachkriegszeit ist Homosexualität verboten. Paragraf 175 sorgt dafür, dass die Männer hinter Gitter kommen. So auch Hoffmann. Er landet immer wieder im Gefängnis, wo er sich die Zelle mit einem verurteilten Mörder teilt. Die ungleichen Männer treffen sich über Jahrzehnte, bis aus Hass und Ablehnung schliesslich Respekt und Freundschaft werden. Der Film erhielt 2021 in Cannes den Preis der Jury.
«Lunana – Das Glück liegt im Himalaya» – Drama aus Bhutan
- Darum geht es: Den Traum vom besseren Leben im Ausland und die Rückbesinnung auf die eigene Heimat.
- Erster Satz: «Wach auf, mein Kind. Ach, die heutigen Jungen! Nachts stromern sie rum wie Pferde und schlafen bei Tag wie Schweine.»
Der junge Lehrer Ugyen will weg aus Bhutan und träumt von einem Leben als Musiker im Ausland. Doch dann wird er in seinem letzten Ausbildungsjahr aus der Stadt ins entlegene Lunana-Hochgebirgstal geschickt, um dort zu unterrichten. Widerwillig macht sich Ugyen auf den Weg durch die Bergwelt. Ein sanfter Liebesfilm mit atemberaubenden Bildern aus dem Himalaya. Das Werk war für die Oscarverleihung 2022 als bester internationaler Film nominiert.
«Wir beide» – Romantisches Drama aus Frankreich
- Darum geht es: Ein Frauenpaar und deren Liebe im höheren Alter.
- Erster Satz: «8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30!»
Die beiden Nachbarinnen Madeleine und Nina sind heimliche Geliebte. Seit Jahren führen die Frauen in ihren 70ern eine geheime Beziehung, doch der Traum des gemeinsamen Lebens in Rom scheitert immer wieder am fehlenden Mut, der eigenen Familie die Wahrheit zu sagen. So bleibt den beiden Frauen nichts anderes übrig, als ihr Doppelleben weiterzuführen. Bis ein Schlaganfall die Situation dramatisch verändert.
«Wenn ich doch nur Winterschlaf halten könnte» – Berührender Film aus der Mongolei
- Darum geht es: Armut und der schonungslose Winter in der Mongolei.
- Erster Satz: «Wollt ihr mich umbringen? Ihr Ärsche! Ich bring euch alle um!»
Die mongolische Regisseurin Zoljargal Purevdash erzählt mit ungeschöntem Blick die Coming-of-Age-Geschichte des jungen Ulzii. Der Jugendliche lebt mit seiner Familie im Jurtenviertel der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar. Der Winter ist hart, die Familie so arm, dass das Geld nicht für die Kohle zum Heizen reicht. Als seine Mutter einen neuen Job auf dem Land annimmt, muss Ulzii sich und seine Geschwister durch die kalte Jahreszeit bringen und setzt so seine eigene Zukunft aufs Spiel.