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Einfach erklärt Warum ist der Waschbär ein Problem?

Waschbären sehen zwar niedlich aus. In der Schweiz sind sie aber zum Problem geworden. Wie kommt das?

Spätestens seit dem Film «Ab durch die Hecke» aus dem Jahr 2006, in dem Waschbär Richie die Hauptrolle spielt und den Wintervorrat eines Bären klaut, haben Waschbären viele Herzen von Jung und Alt erobert. Doch sie sind eben leider nicht nur «jöö», sondern auch lästig. Wie kommt das?

Waschbär untersucht Kamerobjektiv
Legende: Neugierig und mutig – im geschützten Gehege sowieso: Ein Waschbär erforscht das Objektiv einer Kamera im Tierpark Weihermaetteli in Liestal BL. Keystone/ Georgios Kefalas

Waschbären, die zur Familie der Kleinbären gehören, sind keine heimische Tierart. Sie stammen ursprünglich aus Nordamerika und sind erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts in der Schweiz vertreten. Damals importierte Deutschland Waschbären aus Übersee, um sie in Pelztierfarmen zu halten. Ihre Felle wurden für die Produktion von Mänteln oder Mützen genutzt.

Wie kamen die Waschbären in die Schweiz?

Schon bald landeten die Tiere in der freien Wildbahn, in den Wäldern Deutschlands. Forschende vermuten, dass im Jahre 1934 zwei Waschbär-Paare absichtlich freigelassen wurden, damit diese sich in der freien Natur vermehren.

Jagd auf Waschbären – die Zahlen

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In der Schweiz will man den Bestand der Waschbären regulieren, deshalb ist die Jagd erlaubt. Denn es werden immer mehr: 2016 wurde in der Schweiz ein Waschbär erlegt. Im Jahr 2021 waren es bereits 13. Und 2023 waren es bereits 44. In Deutschland hat man im Jahr 2024 laut deutschen Medienberichten 239'000 Tiere erlegt, mehr als doppelt so viele wie vor zehn Jahren.

Auch sind mehrere Tiere aus den Pelztierfarmen entwischt. So verteilten sich die Waschbären grossflächig und kamen in die Schweiz. Heute sind sie vor allem in den Wäldern im Mittelland verbreitet. Es wurden auch schon welche am Ufer des Genfersees gesichtet.

Warum sind Waschbären problematisch?

Zum einen hat man Angst, dass Waschbären den Lebensraum von anderen Tierarten einschränken. Sie bedienen sich beispielsweise an Eiern in Nestern, was bedrohlich für andere Tierarten ist.

Waschbär auf Mülltonne
Legende: Problematische Futtersuche: Waschbären durchstöbern nicht nur Müllhalden, sondern trauen sich auch via Katzentür in Häuser rein. Keystone/ DPA/ Patrick Pleul

Waschbären können auch Krankheiten wie Tollwut oder Bandwürmer übertragen. Da die herzigen Kleinbären Allesfresser sind, mögen sie auch Essensreste und -abfälle. Nicht selten kommen sie deshalb sehr nahe an Wohnhäuser oder betreten diese sogar via Katzentür. Denn Waschbären können im Gegensatz zu Füchsen sehr gut klettern.

Die Tiere bedienen sich auch gerne an Mülltonnen und hinterlassen ein ziemliches Chaos. Für Betroffene ist der Waschbär dann nicht mehr so herzig.

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