Ein neues Kleid für die Hochzeit des Onkels, ein schönes trendiges T-Shirt für den kommenden Sommer: Ganz viele Menschen haben Freude am «lädele», oder «shoppen», wie man heutzutage eher sagt. Doch der Kleiderkauf hat auch seine Schattenseiten. Vor allem, wenn es um Fast Fashion geht.
Was ist Fast Fashion?
Fast Fashion ist Englisch und bedeutet auf Deutsch «Schnelle Mode». Gemeint ist Kleidung, die schnell und billig produziert wurde in Ländern wie Indien oder Bangladesch, wo die Produktion günstiger ist. Deshalb können Modeketten wie H&M oder Zara diese Kleidungsstücke hierzulande zu tiefen Preisen anbieten. Und weil es mehr für wenig Geld gibt, kaufen viele Menschen diese Fast Fashion ein.
Wie entsteht Fast Fashion?
Baumwolle ist der Grundstoff vom Grossteil der Fast Fashion. Grosse Baumwollfelder befinden sich beispielsweise in Indien oder China. Aus Baumwolle entsteht dann Stoff. Und in Fabriken vor Ort werden aus diesem Stoff Kleidungsstücke hergestellt. Internationale Firmen und Modeketten geben das Design vor, also den Schnitt der Kleider und die verschiedenen Farben. Sind die Kleider fertig, transportieren die Konzerne diese in die ganze Welt hinaus.
Fast Fashion orientiert sich in der Regel daran, was gerade «in» ist, also an aktuellen Modetrends. Diese Trends vergehen aber sehr schnell. Kaum ist der Trend vorbei, landen viele dieser Kleidungsstücke im Müll.
Warum ist Fast Fashion problematisch?
Nicht nur diese Trend-Erscheinung ist ein Problem. Es fängt schon bei der Produktion an. Weil Fast Fashion schnell und billig sein soll, wird auf Baumwollfeldern oft Pflanzenschutzmittel versprüht, damit die Pflanzen schnell wachsen, ohne Befall von Schädlingen. Das ist für die Natur und die Menschen, die auf den Feldern arbeiten, sehr schädlich. Es arbeiten manchmal sogar Kinder auf den Baumwollfeldern.
Zudem benötigt die Baumwolle als Pflanze an sich sehr viel Wasser. 2720 Liter Wasser braucht es insgesamt, um ein T-Shirt herzustellen. Das ist so viel, wie wir normalerweise während drei Jahren trinken.
Weil auch beim Färben der Stoffe Geld gespart wird, setzen die Firmen billige Farben mit giftigen Chemikalien ein. Auch das schadet der Gesundheit der betroffenen Arbeiterinnen und Arbeiter. Ihnen stehen oftmals keine Atemschutzmasken zur Verfügung.
Zudem sind die Transportwege aus Asien bis Europa sehr umweltschädlich. Und am Schluss landen viele dieser Kleidungsstücke nach ein paar Mal Tragen auf Abfallbergen in Ländern wie Ghana.
Was ist Upcycling?
Am besten ist es darum für die Umwelt, wenn ein Kleidungsstück möglichst lange getragen wird. Ist dies nicht mehr möglich, weil es beschädigt oder verfärbt ist, kann man das Kleidungsstück aufwerten, indem man etwas Neues daraus kreiert. Das nennt man Upcycling. Kinderreporterin Emilia wandelt im Secondhand-Laden «Hinterhof Olten» zum Beispiel ein altes T-Shirt in eine Tasche um:
Und wenn ein Kleidungsstück nicht mal mehr für ein Upcycling-Projekt geeignet ist, kann man immer noch Putz- oder Staublappen daraus machen.