Glatte Haut, volle Lippen, helle Augen, glänzend-weisse Zähne: Wer den Beauty-Filter «Bold Glamour» ausprobiert, kann unter Umständen vor dem eigenen Gegenüber im Handy erschrecken. Der Filter verändert das Gesicht so sehr, dass man ziemlich anders aussieht. Wie hier bei SRF Kids Moderator Raphael Labhart erkennbar ist.
Was ist unser Schönheitsideal?
Der Filter soll also das perfekte Ich abbilden und zeigt ein «schöneres» Bild von einem Menschen. Beim Thema Schönheit gehen die Meinungen aber oftmals stark auseinander. Jeder Mensch hat Vorlieben und einen eigenen Geschmack. Trotzdem haben Forschende gewisse Schönheitsideale erkennen können. Viele Menschen mögen zum Beispiel eine glatte Haut und ein symmetrisches Gesicht.
Bei Frauen gelten beispielsweise grosse Augen, volle Lippen und hohe Backenknochen als besonders schön. Männer punkten laut Forschung mit einem kräftigen, kantigen Kinn. Zudem gilt heutzutage eine schlanke, sportliche Figur als schön.
Warum sind Beauty-Filter wie «Bold Glamour» gefährlich?
Der Beauty-Filter «Bold Glamour» versucht, unserem Schönheitsideal nachzukommen und jedem und jeder von uns das vermeintlich ideale Gesicht aufzutragen. Das birgt Risiken. «Diese Art von Filter kann die Kinder und Jugendlichen extrem verunsichern», sagt Lulzana Musliu, Mediensprecherin von Pro Juventute.
«Kinder und Jugendliche verändern sich noch. Sie wollen aber genau so aussehen, wie der Filter sie zeichnet», sagt die Expertin. So leidet das Selbstwertgefühl: Die Kinder und Jugendlichen fangen an, ihr eigenes Gesicht abzulehnen. Das kann so weit gehen, dass sich bereits Jugendliche eine Schönheitsoperation wünschen.
Wie können Kinder mit Filtern wie «Bold Glamour» umgehen?
Dass Menschen ihr Aussehen optimieren wollen, ist keine Neuigkeit der Moderne. Schon früher hat man mit Make-up oder ähnlichem nachgeholfen. Doch mit diesen Filtern wird auf den sozialen Medien etwas Unerreichbares vorgegaukelt. Das sollte man sich immer wieder vor Augen führen. Der Blick rundherum hilft: Wie sehen meine Freunde aus, mein Umfeld? Es wird schnell klar: Wir sind alle anders, die Vielfalt ist gross, und das ist gut so!
Ein Tipp für den Gebrauch von sozialen Medien: Es hilft, auch Profilen zu folgen, die das Thema «Body Positivity» aufgreifen. Diese beschäftigen sich eher mit der «echten» Schönheit des Körpers.
Zusätzliches Angebot für Lehrpersonen
Für Lehrpersonen, die die «SRF Kids News» in den Unterricht einbauen wollen, bietet SRF school zu jeder Folge ein Quiz und Unterrichtsmaterialien an.