Zum Inhalt springen

Gefahr Cybergrooming Wenn sich Erwachsene als Kinder in Chats ausgeben

Wie gelangen Cybergroomer im Internet an minderjährige Opfer? Wissen hilft, Kinder und Jugendliche zu schützen.

Am 11. Februar ist der sogennante Safer Internet Day. Anlässlich diesen Tages beleuchten die «SRF Kids News» das Thema Cybergrooming, um Kinder und Jugendliche im Internetz vor sexuellem Missbrauch zu schützen.

«Schönes Profilbild» – es beginnt mit einfachen Komplimenten

Erwachsene fälschen Profile auf Social Media oder Gaming-Plattformen und täuschen vor, ein Kind zu sein. Ihr Ziel: freizügige Bilder von Minderjährigen zu erhalten oder sie gar zu einem realen Treffen zu bringen, um sexuelle Gewalt auszuüben.

Die Täterinnen und Täter beginnen einen solchen Chat-Verlauf oft mit alltäglichen Fragen oder schreiben einfache Komplimente, um das Vertrauen der Opfer zu gewinnen. Danach schlagen sie vor, sich beispielsweise nicht mehr auf der Gaming-Plattform auszutauschen, sondern via Whatsapp und Co. zu kommunizieren. Der Gedanke dahinter ist, an Bilder der minderjährigen Person zu gelangen.

In einer weiteren Phase werden sexuelle Fragen gestellt und eben Fotos ausgetauscht. Das passiert, indem Täter und Täterinnen im Gegenzug den Opfern beispielsweise Geld oder ein neues Handy anbieten – dabei handelt es sich um ein leeres Versprechen. Die intimen Informationen und Bilder dienen dem Cybergroomer als Druckmittel, um weitere freizügige Bilder zu erhalten oder sogar ein reales Treffen zu erzwingen.

Was tun gegen Cybergrooming?

Box aufklappen Box zuklappen
  • Kinder und Jugendliche über Cybergrooming und deren Risiken altersgerecht aufklären.
  • Ein Vertrauen zu den Kindern aufbauen, damit sie sich bei einem melden, wenn ihnen etwas Verdächtiges im Internet auffällt.
  • Social Media Profile auf «privat» einstellen, damit fremde Menschen keinen Zugriff darauf haben.
  • Eigene Rolle reflektieren! Erwachsene Personen sind Vorbilder im Umgang mit dem Handy und Social Media.

Warum Cybergrooming immer wieder gelingt

Mithilfe von Künstlicher Intelligenz stellen die Täter und Täterinnen die Fake-Profile nach. Diese moderne Methode macht es so schwierig, das Fake-Profil zu entlarven.

Kinder und Jugendliche genieren sich davor, Cybergrooming anzusprechen.
Autor: Regula Bernhard Hug Leiterin Kinderschutz Schweiz

«Eine weitere Problematik ist, dass sich Kinder und Jugendliche oft genieren, Cybergrooming anzusprechen. Sie fürchten sich davor, dass ihnen die Erziehungsberechtigten als Konsequenz verbieten, sich auf sozialen Netzwerken und Gaming-Plattformen aufzuhalten», meint Regula Bernhard Hug, Leiterin vom Kinderschutz Schweiz.

Ein Verbot kann also kontraproduktiv sein. Kinder und Jugendliche chatten dann im Versteckten oder holen sich keine Hilfe, um aus dieser gefährlichen Situation zu gelangen.

Zielführender ist es, Vertrauen mit Kindern und Jugendlichen aufzubauen. So wenden sie sich bei einem schlechten Bauchgefühl an die Bezugspersonen. Auch soll es den jungen Menschen klar sein, dass sie sich in einer Opferrolle befinden und selbst in keinem Fall eine Schuld tragen.

Das sind die «SRF Kids News»

Box aufklappen Box zuklappen
Logo der SRF Kids News

Die Welt ist schon für Erwachsene nicht immer einfach zu verstehen. Die «SRF Kids News» unterstützen Sie dabei, mit Kindern über aktuelle Themen zu reden.

  • Jeden Donnerstag um 17:00 Uhr auf Play SRF und YouTube SRF Kids
  • Jeden Freitag im TV um 18:50 Uhr auf SRF zwei
  • Jeden Samstag im TV um 10:35 Uhr auf SRF 1

SRF 1, kids@srf, 08.02.2015, 11:05 Uhr

Meistgelesene Artikel