SRF-Kids-Kinderreporterin Fenja (10) begleitet die Hebamme Jane Kerrison auf ihren Hausbesuchen. Je nach Weg ist die Thurgauerin mit dem Fahrrad oder dem Auto von Elternhaus zu Elternhaus unterwegs. Dort erteilt sie Ratschläge rund um die Geburt, untersucht werdende Mütter und ihre Babys im Bauch oder unterstützt die frisch gebackenen Mütter auch beim Stillen.
Hormone können Baby-Milch und Baby-Periode auslösen
An diesem einen Nachmittag fällt oft der Satz: «Krass, das wusste ich nicht!» So zum Beispiel am Wickeltisch: Der Kinderreporterin Fenja fällt auf, dass die Brustwarzen des zwei-Wochen-alten Babys etwas geschwollen sind.
Dem sagt man Hexen-Brüstlein.
Die Hebamme erklärt, dass dies durch die Hormone der Mutter passiert, die das Baby durch die Muttermilch aufnimmt. «Dem sagt man Hexen-Brüstlein», fügt die Hebamme hinzu. Das Baby, egal ob Mädchen oder Junge, kann so auch kleine Tropfen Muttermilch produzieren.
Auch kann es sein, dass Mädchen durch die Hormone der Mutter eine Mini-Periode entwickeln. Mutter Anja bestätigte, dass dies bei ihrem Baby sogar der Fall war.
Beruf Hebamme gestern und heute
Der Beruf Hebamme hat sich laut Jane Kerrison in den letzten Jahren ziemlich verändert. Früher wusch häufig der Vater das Baby gleich nach der Geburt. Heute lässt man die weissliche, schmierige Masse auf der Baby-Haut, denn diese schützt das Kind vor Bakterien und damit vor Infektionen. Die Käseschmiere, so wie es im Volksmund heisst, dient also wie eine Hautschutzcreme.
Die Thurgauerin Jane Kerrison begleitet als Hebamme werdende Eltern seit 35 Jahren. Sie besucht werdende Eltern Zuhause oder arbeitet im Gebärsaal im Triemlispital Zürich.
Heutzutage kommt etwas jedes dritte Kind in der Schweiz per Kaiserschnitt zur Welt. Dies, weil sich viele Eltern diesen Weg der Geburt aussuchen. Als Jane Kerrison anfing, als Hebamme zu arbeiten, kam ein Kaiserschnitt in den meisten Fällen in einer Notfallsituation vor.
«Wenn eine Frau zur Mutter wird – das ist emotional»
Jane Kerrison begleitet Eltern im Spital, Zuhause und auch in Flüchtlingsheimen. Ihre Tage sind oft lang, teilweise stressig und schwierig zu planen. Trotzdem bleibt sie ihrem Job seit 35 Jahren treu. Denn dank ihrer Erfahrungen wächst ihr Wissen rund um Geburten, verschiedene Kulturen und so auch die Freude an ihrem Beruf. Das Schönste sei, eine Frau zu beobachten, wie sie sich zur Mutter verändere.
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