Seit Februar 2012 können Autobesitzer über die Internet-Plattform Cartribe ihr Auto mit anderen Personen teilen. Das Prinzip ist einfach: Der Autobesitzer gründet auf der Plattform einen sogenannten Stamm. Diesem können sich seine Freunde und Bekannten anschliessen. Über die Internetseite oder eine App können sie dann das Auto reservieren. Eine Bezahlung ist nicht vorgesehen. Betrieben wird Cartribe von der Genfer Firma Mobilidée, unterstützt vom TCS.
Trotz des einfachen Systems stiess Cartribe in den ersten zwei Jahren auf wenig Interesse. Bisher teilen sich über die Plattform 1170 Personen 450 Autos, sagt Jérôme Savary von Mobilidée auf Anfrage des Konsumentenmagazins «Espresso» von Radio SRF 1. Dennoch glaubt er weiterhin an die Idee der Privatauto-Teilet: Einerseits hätten gerade in Städten immer mehr Haushalte kein eigenes Auto mehr, andererseits stehe ein durchschnittliches Privatauto 90 Prozent der Zeit nur herum.
Cartribe erhält Konkurrenz
Mit Sharoo hat Cartribe in diesen Tagen Konkurrenz erhalten. Auch dort können Autobesitzer ihr Privatauto teilen. Dafür lassen sie im Auto ein System einbauen, über welches das Auto reserviert und auf- und zugeschlossen wird. Im Gegensatz zum Gratis-System von Cartribe werden bei Sharoo allerdings Mietzeit und Kilometer verrechnet. Der Autobesitzer verdient mit.
Bei Cartribe denken die Initianten ebenfalls über ein Bezahlsystem nach, verrät Jérôme Savary im Gespräch mit «Espresso»: «Mit dem Gratis-System hat ein Autobesitzer keinen Anreiz, sein Auto häufig zur Verfügung zu stellen.» Mit einer finanziellen Entschädigung wäre dies allenfalls anders. Vollständig auf eine Auto-Teilet gegen Bezahlung umstellen will Cartribe aber nicht. Die Autobesitzer sollen auf der Internet-Plattform zwischen Gratis- und Bezahlsystem wählen können.