Ernst Burren (geb. 1944 in Oberdorf SO) schreibt seit seinem Debut 1970 ausschliesslich im Solothurner Dialekt. Sein Werk umfasst Gedichte, Stücke und Erzählungen, grösstenteils aber die für ihn charakteristischen, kurzen «Mundartgeschichten». Er war Primarlehrer und lebt in seinem Heimatdorf Oberdorf. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise, unter anderen den Alemannischen Literaturpreis, den Schweizer Literaturpreis und den Gesamtwerkspreis der Schweizerischen Schillerstiftung.
Lesetipp
«Schnee schufle» (2010). Am Bratwurststand schlägt Frau Grütter ihre Tochter, mit der sie nicht mehr reden will. Schwager Toni ist nach Vancouver ausgewandert, nachdem er seinen Lehrerjob wegen Internet-Kinderpornografie verloren hat. Das sind zwei typische Mundart-Kurzgeschichten von Ernst Burren. Burren schreibt herrlich naive innere Monologe von oft geknickten, oft fehlbaren Dörflern, denen man lesend unheimlich nahe kommt. Diese Figuren sprechen aus, was man selber höchstens flüchtig andenkt: Politisch Unkorrektes. Einseitiges. Ungerechtes. Das fasziniert und lässt einen oft ratlos zurück. Gerne würde man verurteilen. Aber man spürt auch: Genau so ist es. (Markus Gasser, SRF Literatur)
Wichtigste Werke
- «Dr Chlaueputzer trinkt nume Orangschina». Cosmos, 2016.
- «No einisch uf d Maledive». Cosmos, 2014.
- «Chrüzfahrte». Cosmos, 2003.
- «Näschtwermi». Zytglogge, 1984.
- «Scho wider Sunndig». Diogenes, 1971.