Nach dem Ungarnaufstand von 1956 floh Zsuzsanna Gahse (geb. 1946 in Budapest, Ungarn) zusammen mit ihrer Familie nach Wien. Danach übersiedelte die Familie nach Deutschland. In Kassel besuchte Gahse das Gymnasium. Ab 1969 begann sie Beiträge für Zeitschriften, Anthologien und den Süddeutschen Rundfunk zu verfassen. Von 1989 bis 1993 war sie Lehrbeauftragte an einem Schreibseminar der Universität Tübingen. 2019 erhielt sie vom Bundesamt für Kultur den Grand Prix Literatur. Sie lebt als Schriftstellerin und literarische Übersetzerin im kleinen thurgauischen Dorf Müllheim.
Lesetipp
«Instabile Texte» (2005). Diese Autorin verzichtet auf eine geschlossene Narration. Sie öffnet Fenster aus einer kleinteiligen Topographie heraus und erzählt dabei Ernstes und weniger Ernstes. In «Instabile Texte» tastet sie sich an Gegenden und Personen heran. In Form von Betrachtungen, Geschichten und Gegengeschichten. Jedes neue Werk Gahses ist ein weiteres Stück experimenteller Literatur. Gahse zeigt sowohl als Autorin von mehr als 20 Büchern wie als Übersetzerin der bedeutendsten Schriftsteller der ungarischen Gegenwartsliteratur eine subtile Kunstfertigkeit. Sie versprüht Lust an der Arbeit mit Texten, die über die Sprach- und Kulturgrenzen hinausgehen. (Heinrich Vogler, SRF Literatur)
Wichtigste Werke
- «Siebenundsiebzig Geschwister». Korrespondenzen, 2017.
- «Heissenbüttel weit vorne». Ulrich Keicher, 2016.
- «Die Erbschaft». Korrespondenzen, 2013.
- «Kellnerroman». Europäische Verlagsanstalt, 1996.
- «Stadt, Land, Fluss». List, 1988.