Trotz des Endprobenstress nehmen sich die Geschwister einen Moment Zeit, um ein paar Fragen zum Geheimnis ihres Erfolgs und dem neuen Programm zu beantworten. Sie tun das im Theater Hechtplatz, in der kleinen Garderobe unter der Bühne, die sie sich zu dritt teilen: zwischen Puderquasten und Haarbürsten, umgeben von unzähligen Erinnerungsfotos und Souvenirs von Künstlerkollegen von früher und von heute.
Lust auf eine Zeitreise
Für Christoph Marti (Ursli Pfister), Tobias Bonn (Toni Pfister) und Andreja Schneider (Fräulein Schneider) ist klar, warum 2013 auch Leute, die sonst nichts mit Schlager am Hut haben, Lust auf diese Zeitreise haben werden: Es ist die Sehnsucht nach einer Zeit, die endgültig vergangen ist. Es sind aber auch die Erinnerungen an deren erste Reisen, die in dieser Zeit stattgefunden haben, als es noch keineswegs selbstverständlich war, mit dem Billigflieger mal eben auf die Malediven zu fliegen.
Die Geschwister Pfister bringen diese Musik und die Emotionen von damals auf die Bühne, als wären sie höchstpersönlich dabei gewesen. Um sich in das Lebensgefühl von vor ihrer Zeit einzufühlen, studieren sie alte Fotos und hören sich die Originalaufnahmen ganz genau an. «Auch die Kostüme helfen», erklärt Andreja Schneider. Auf diese Weise könnten sie vieles über den Körper entwickeln.
Auch Schlagersänger haben Abgründe
Christoph Marti betont, dass es ganz wesentlich sei, die Charaktere, die man darstelle und auch deren Gefühle unbedingt ernst zu nehmen: «Auch Schlagersänger sind Menschen mit Abgründen. Das macht es ja dann auch interessant.»
Wenn selbst Menschen, die eigentlich nichts mit Schlager am Hut haben, im Kitsch schwelgten, dann hätten sie ihre Sache gut gemacht, ergänzt Tobias Bonn. Nicht zuletzt deshalb spielen die Geschwister Pfister so gern mit der Absurdität, die in den alten Schlagern oft innewohnt.