Zum Inhalt springen
Audio
«Die Pionierpflanze»: Clownin Gardi Hutter über Vania Luraschi
Aus Kultur-Aktualität vom 16.07.2019. Bild: bak / Gneborg
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 56 Sekunden.

Tessiner Theaterpionierin Die Schweizer Theatermacherin Vania Luraschi ist tot

Vania Luraschi, Trägerin des Schweizer Theaterpreises, ist gestorben. Sie hat mehrere Generationen von Tessiner Theaterschaffenden geprägt.

Vania Luraschi war eine Pionierin des freien Theaters und des Theaters für Kinder und Jugendliche im Tessin. Für ihr Schaffen erhielt sie vor einigen Monaten einen der renommierten Schweizer Theaterpreise des BAK.

Vania Luraschi wurde 71. Geboren ist sie 1948 in Lugano, studierte Theater in Paris. 1975 war sie Mitgründerin des Teatro Pan in Lugano. Dieses verschrieb sich dem Theater für ein junges Publikum – und Themen wie Rassismus, Solidarität und Umwelt.

Ein Vorbild im Tessin

Ab 1977 brachte sie als Organisatorin des Festival Internazionale del Teatro Regisseure, Schauspielerinnen und Autoren aus verschiedenen Ländern nach Lugano. Damit öffnete sie das Tessin für das internationale Theaterschaffen. 2008 gründete sie das Kinder-Festival «Il Maggiolino».

Mit ihrer über 50-jährigen Theaterarbeit hat Vania Luraschi mehrere Generationen von Tessiner Theaterschaffenden beeinflusst.

«Dank ihr schlug die freie Szene Wurzeln»

«Vania war eine Art Pionierpflanze», sagt die Clownin und Wegbegleiterin Gardi Hutter: «Das Gewächs, das sich breitmacht, wo nur leere Erde ist. Ihre Ideen realisierte sie dort, wo andere sagten: Hier wächst nichts, hier kann man nichts machen.»

Sie habe begonnen, im Tessin kleine Strukturen aufzubauen, die immer grösser wurden, erinnert sich Hutter: «Damit hat sie den Weg bereitet, damit die freie Szene im Tessin Wurzeln schlagen konnte.»

Vania Lurasci behalte sie in Erinnerung als «eine ganz feine, eher stille Person, die aber einfach immer ihr Ding durchgezogen hat», sagt Gardi Hutter. «Vania Luraschi hatte stets alle Sensoren ausgefahren. Man hat sie oft übersehen. Derweilen hat sie ganz unaufdringlich die Fäden gespannt.»

Meistgelesene Artikel