«Ich mache engagiertes, kein militantes Kino. Es schwingt im Einklang mit der Schweizer Demokratie», beschreibt Fernand Melgar seine Filme. Dabei richtet er sein Objektiv auf heiss umstrittene Themen: In «Exit» etwa wirft er einen schonungslosen Blick auf die Sterbehilfe mit allen ethischen, politischen, aber auch zwischenmenschlichen Fragen.
Die Ausländerpolitik gehört zu Melgars bevorzugten Themen. Fernand Melgar, der als Kind selbst illegal in die Schweiz kam, beschreibt in seinen letzten Filmen «La Forteresse» und «Vol spécial», wie komplex der Umgang mit Asylbewerbern ist: Asylbewerber sind keine anonyme Masse, sondern Menschen; sie haben eine Geschichte und ein Gesicht.
Seine Filme romantisieren nicht
«CINEMAsuisse» gibt Einblick in Melgars filmische Welt und Arbeit. Melgars Filme romantisieren nicht. Sie stilisieren nicht. Sie zeigen und eröffnen Blickwinkel auf ein Thema und sezieren Missstände messerscharf – ohne zu werten.
Diese dokumentarische Balance zwischen Nähe und Distanz zu halten, ist Melgars mehrfach ausgezeichnete Stärke. Im wahrsten Sinne: «La Forteresse» hat zwölf internationale Filmpreise gewonnen, darunter den Goldenen Leoparden von Locarno.