Erstmals überhaupt wird am deutschen Fernsehkrimi-Festival in Wiesbaden eine Schweizer Produktion ausgezeichnet: Die neue Schweizer «Tatort»-Folge mit dem Titel «Von Affen und Menschen» gewinnt den «Sonderpreis Drehbuch».
In der prämierten Folge beschäftigen mysteriöse Mordfälle die Kommissarinnen Isabelle Grandjean und Tessa Ott. Darunter ein toter Schimpanse.
Spannung bis zum Schluss
«Auf so eine Filmvorlage muss man erstmal kommen», begründet die Jury ihren Entscheid. «Was damit mit eingefangen wird, ist aussergewöhnlich: Verantwortung in Freundschaft, Manipulation unter Amtsträgern, und die immer entscheidende Frage nach: Worum geht es?» Die Spannung des perfekt durchdachten Kriminalfalls würde sich bis zum Ende halten.
Hinter dem Skript stehen die Autoren Stefan Brunner (Fernsehserie «Freud») und Lorenz Langenegger (Roman «Was man jetzt noch tun kann»). Sie bilden seit Jahren ein Autorenteam und schrieben bereits die Drehbücher für einzelne «Tatort»-Folgen aus Luzern, bevor sie gemeinsam das Konzept und die Figuren des neuen Zürcher «Tatort» entwickelten. Die ersten beiden Folgen aus Zürich – «Züri brännt» und «Schoggiläbe» – stammen ebenfalls von den beiden Autoren.
«Wenn Figuren und Dialoge zum Leben erweckt werden und es schaffen zu berühren, ist das aus Sicht des Autors magisch», sagt Stefan Brunner auf Nachfrage zur Preisvergabe. «Wenn man dafür auch noch einen Preis erhält, verdrückt man schon mal eine Träne.»
«Wir sind stolz darauf, dass mit Stefan Brunner und Lorenz Langenegger zwei Autoren-Talente ausgezeichnet werden, die massgeblich zum Erfolg der Zürcher «Tatort»-Reihe beigetragen haben und mit denen SRF seit Jahren zusammenarbeitet», sagt Baptiste Planche, Leiter Fiktion SRF. Es sei für SRF von entscheidender Bedeutung, Talente im Autorenschaffen zu fördern, und so einen Beitrag an die Weiterentwicklung des Schweizer Film- und TV-Schaffens zu leisten. «Der Preis zeigt uns, dass diese Qualität auch in Deutschland anerkannt wird.»