40 Jahre hat «Beverly Hills Cop» auf dem Buckel, seit 30 Jahren gab es keine Fortsetzung des 1980er-Jahre-Kultfilms und doch steht der neue vierte Teil oben in den Schweizer Netflix-Charts.
Warum ist er nicht nur ein vergessener Streifen aus längst vergangenen Tagen? Klar, der Film war 1984 ein weltweiter Erfolg und spielte allein in den USA über 200 Millionen Dollar ein.
Der Soundtrack wurde ein Hit. In den Schweizer Album-Charts landete er auf Platz 2. Zwei Songs, Harold Faltermeyers «Axel F» und Glenn Freys «The Heat is On», schafften es auch in die Hitparaden, wie man es damals nannte.
Der Aufstieg von Eddie Murphy
Womit sich «Beverly Hills Cop» einen Platz in der Filmgeschichte verdient? Mit Eddie Murphy. Der Film machte den damals gerade mal 23 Jahre jungen Schauspieler zum Superstar.
Der war schon als Comedian und Mitglied von «Saturday Night Live» bekannt und hatte mit «48 Hrs.» (1982) und «Trading Places» (1983) erste Erfolge im Kino. Aber «Beverly Hills Cop» war seine erste Hauptrolle. Ein Afroamerikaner als Leading Man in einem Mainstream-Film, in den 1980ern: eine Seltenheit.
«Ich bin schon lange genug in diesem Geschäft, um zu wissen, dass es, als ich in dieses Geschäft einstieg, kein ‹Black Hollywood› gab, sondern nur eine Handvoll schwarzer Menschen, die in Filmen arbeiteten», erinnerte sich Eddie Murphy in einem Interview mit der New York Times.
Der heute 63-jährige Schauspieler nutzte seinen Ruhm und drehte Unterhaltungsfilme für ein breites Publikum mit fast ausschliesslich afroamerikanischer Besetzung. Zu einer Zeit, als Hollywood glaubte, dass sich damit kein Geld verdienen liess.
Eddie Murphy bewies das Gegenteil, auch wenn er nicht schaffte, die Benachteiligung schwarzer Menschen im Hollywood-Kino aufzubrechen. Das gelang erst 2015 durch die #OscarSoWhite-Bewegung.
Witze, Waffen, wiederholende Elemente
Der zweite geschichtsträchtige Punkt: Der erste «Beverly Hills Cop» etablierte die Action-Komödie als ein profitables Genre.
Das Grundgerüst der «Beverly Hills Cop»-Filme besteht bis heute aus Eddie Murphys lustigen Sprüchen in Kombination mit harter Action. Die Ausgangslage ist stets gleich: Axel Foley (Eddie Murphy), ein schwarzer Cop im krisengeschüttelten Detroit, muss aus persönlichen Gründen ins reiche, weisse Beverly Hills reisen und dort ermitteln. Das ist auch im vierten Teil so.
Foleys erwachsene Tochter arbeitet als Anwältin in Los Angeles und legt sich mit einem korrupten Cop an. Widerwillig nimmt sie Hilfe des Vaters an. Auf einmal gibt es in Beverly Hills Helikopterdiebstähle und wilde Verfolgungsjagden.
Was bietet Teil 4?
Wer die alten Filme nie gesehen hat, bekommt mit «Beverly Hills Cop: Axel F» einen durchschnittlichen Actionfilm mit ein paar lustigen Sprüchen und Wortgefechten.
Sich vorab Teil 1 anzuschauen, ist für Neueinsteiger sinnvoll. Denn «Beverly Hills Cop: Axel Foley» zielt auf Nostalgiker und Fans. Einstellungen und Szenen aus Teil 1 werden zitiert. Eddie Murphy macht mit 63 Jahren noch eine gute Figur als Axel Foley. Überhaupt: Fast alle Darsteller und Darstellerinnen aus dem ersten Teil sind mit dabei. Dazu gibt es die Hits aus dem Soundtrack von 1984. Das Motto ist eben: Zurück in die Vergangenheit. Teil 5 ist schon geplant.
«Beverly Hills Cop: Axel Foley» und die Teile 1 bis 3 sind bei Netflix zum Streamen verfügbar.