Michael Edwards (Taron Egerton) hat einen Traum. Einmal an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Egal wie und koste es, was es wolle. Der stark kurzsichtige und anfangs gehbehinderte Eddie versucht sich in vielen Sport-Disziplinen. Bis er es als Jugendlicher in die mickrig besetzte britische Ski-Mannschaft schafft.
Weil die nationale Konkurrenz im Skirennen zu gross ist, sieht er seine Chance im Skispringen, der einzigen olympischen Disziplin ohne britische Konkurrenz. Jetzt muss Michael Edwards den gefährlichen Sport nur noch lernen. Ohne Geld und professionelle Ausrüstung macht er sich auf ins Trainingslager im deutschen Garmisch-Partenkirchen. Widerwillige Unterstützung findet er bei einem versoffenen Ex-Spitzensportler, gespielt von Hugh Jackman.
Fast 30 Jahre nach dem spektakulären Olympia-Auftritt von Michael Edwards rollt die leichte Feelgood-Komödie «Eddie the Eagle» seine unglaubliche Geschichte auf. Edwards galt damals als umstrittener Sportler und wurde sogar als Blamage für den Profi-Sport bezeichnet. Perfektionsfrei, doch voller Leidenschaft für seinen Traum, schaffte er es, die Massen zu begeistern.
1. Das stärkste Zitat
«Könntest du mir wenigstens einen Tipp geben?»
«Gib auf! Der Tipp geht aufs Haus.»
Dass Eddie aufgeben soll und ein hoffnungsloser Fall ist, zieht sich wie ein roter Faden durch den Film. Die Erniedrigungen durch seine Mitmenschen verstärken seinen Kampfgeist.
2. Der Schauspieler
Taron Egerton. Noch nie gehört? Das könnte sich schnell ändern. Der britische Jungschauspieler legt momentan eine steile Karriere hin. Der 26-Jährige spielt jetzt schon an der Seite der Grössten. Mit Colin Firth hatte Eagerton seinen Durchbruch in der Agenten-Komödie «Kingsmen». Das war, nebenbei bemerkt, seine zweite Spielfilmrolle. Danach ging es weiter mit Tom Hardy im Gangster-Drama «Legend». Jetzt spielt der Youngster in «Eddie the Eagle» sogar die Hauptrolle, Altmeister Hugh Jackman bleibt nur die Nebenrolle.
3. Fakten, die man wissen sollte
Die Olympischen Winterspiele 1988 in Calgary waren nicht nur das Jahr von Eddie the Eagle, sondern auch das der sensationell schlechten, ersten jamaikanischen Bobmannschaft. Vielleicht erinnert sich noch jemand an die Erfolgskomödie «Cool Runnings» von 1993. Der Film erzählt stark überspitzt die schräge Geschichte von vier jamaikanischen Wintersportlern. Wie Eddie the Eagle eroberte die miserable aber stets gut gelaunte Bobmannschaft die Herzen der Zuschauer.
4. Das Urteil
Dabei sein ist alles. Kaum einer verkörperte den olympischen Gedanken so authentisch wie Michael Edwards. Diese Haltung nimmt auch der Film ein. Auch wenn die Komödie anfangs auf Klamauk setzt, driftet die teils überspitzte Darstellung von Eddie nicht ins Lächerliche ab. Er wirkt zwar tollpatschig und unbeholfen, doch setzt sich im Verlauf seine Willensstärke durch. Dadurch zeichnet der Film ein sympathisches und unkritisches Bild des erfolgreichen Verlierers. «Eddie the Eagle» ist die klassische Geschichte des liebenswerten Stehaufmännchens. Eine nette Wohlfühlkomödie auf die man sich verlassen kann, aber auch eine, bei der man kein olympisches Film-Feuerwerk erwarten sollte.
Kinostart: 31.3.2016.