«Everybody was Kung Fu Fighting», den Hit von Carl Douglas, sang jeder in den 1970er-Jahren. Die Welt war verrückt nach Kampfsport.
Ausgelöst hatte diesen Trend 1973 der Film «Enter the Dragon» – bei uns besser bekannt als «Der Mann mit der Todeskralle». Der Film ist nicht zu trennen vom Mythos Bruce Lee. Er spielte die Hauptrolle.
King of Kung Fu
Bruce Lee gilt heute noch als das Mass der Dinge, was Filme angeht, in denen mit Handkanten und Tritten kommuniziert wird. Er entdeckte Action-Star Chuck Norris und dominierte das Hongkong-Kino vor Jackie Chan.
Mit nur drei Filmen war Lee in den 1970er-Jahren in Asien ein Superstar geworden. Hollywood wurde auf ihn aufmerksam. Das führte zu «Enter the Dragon», dem ersten in den USA produzierten Kung-Fu-Film.
Kampf vor Geschichte
Die Geschichte des Films war – wie bei den meisten Werken dieses Genres – nebensächlich. Sie diente nur dazu, möglichst viele Gelegenheiten zu bieten, in denen atemberaubend asiatisch ausgeteilt werden konnte. Bruce Lee spielte einen Kampfkünstler, der vom britischen Geheimdienst angeheuert wird. An einem Turnier soll er Beweise dafür finden, dass der Veranstalter ein Drogenhändler ist.
«Enter the Dragon» wurde einer der erfolgreichsten Filme des Jahres 1973 in den USA und Bruce Lee auch dort ein Star. Den Ruhm konnte er nicht nutzen. Kurz darauf starb er, mit nur 32 Jahren.
«Bruceploitation»
Nur vier Filme hatte Bruce Lee gebraucht, um sich in den Ikonen-Himmel zu befördern. Dass der «King of Kung-Fu» tot war, hinderte die Filmindustrie nicht daran, weiterhin Bruce-Lee-Filme zu produzieren: Sie setzte einfach Doppelgänger ein. So entstand das Film-Genre «Bruceploitation».
Zwischen 1974 bis 1984 wurden mehr als 100 solcher Filme unter dem Bruce-Lee-Label produziert.
«Enter the Dragon» gilt heute als Klassiker, wurde zigfach parodiert und zitiert, in Filmen und Computerspielen. Gerüchte über eine Neuverfilmung gibt es immer wieder. Faszinierend bleibt bis heute Bruce Lee – mit seiner Leinwandpräsenz und seiner Kampfkunst.