Als ich das erste Mal mit einer Axt auf ein süsses Cartoon-Schäfchen losging, fühlte sich das schon sehr merkwürdig an. Dabei hatte ich, wie Millionen andere, dieses Game genau deswegen installiert:
Wegen der total absurden Idee, wegen meiner Neugierde und dem eklatanten Spassfaktor dieser ausgefallenen Pokémon-Parodie. Doch hinter dem Spiel steckt mehr, als man auf den ersten Blick denkt.
Mehr als eine aufregende Fassade?
Hinter diesem «Pokémon mit Waffen» steckt ein ganz passables Spiel, das über Tage und Wochen hinweg unterhalten kann.
Palworld ist ein Survival-Crafting-Game. Ich bewege mich in einer offenen Welt und sammle Ressourcen, stelle Gegenstände her, baue meine Basis auf und setze mich gegen Gegner durch. Wirklich originell ist nichts davon. Das sind alles bekannte Elemente aus anderen Games wie Ark, Minecraft oder Rust.
Aber die alten Zutaten wurden gekonnt neu gemischt: Das Spiel ist herausfordernd und es gibt viel zu entdecken. Ausserdem kann ich im Spiel andere Spieler treffen und gemeinsam auf Abenteuer gehen.
Mehr als ein Pokémon-Abklatsch?
Die «Pals» sind weder Kopie noch sind sie nur entfernt inspiriert von Pokémon. Vielmehr haben die Macher von Palworld die Idee von Taschenmonstern genommen und sie satirisch und humorvoll in das Survival-Genre eingebaut. Sie spielen bewusst mit dem Kontrast zwischen knuffig und brutal.
Auch aus rechtlicher Sicht sind die Pals keine blossen Pokémon-Klone. Die Pals sind zwar oft nah am Vorbild, aber gerade genug abgeändert, um nicht als Kopie zu gelten. The Pokémon Company, die das Pokémon-Franchise verwaltet, hat jedoch angekündigt, sich die Sache genauer ansehen zu wollen.
In den sozialen Medien gibt es ausserdem Spekulationen, dass die Macher der Pals 3D-Modelle von Pokémon benutzt haben könnten, oder dass sie KI eingesetzt hätten, um Pokémon in Pals zu verwandeln. Das sind jedoch bisher nur Gerüchte.
Mehr als ein kurzlebiger Hype?
Das Bild der Feuerwaffen schwingenden Kuscheltiere hat innert Kürze Millionen Neugierige ins Spiel gelockt. Ob diese auch bleiben, hängt davon ab, wie viel Fleisch wirklich am Knochen ist. Dazu braucht es spannende Systeme und Mechanismen und viel hochwertigen Inhalt, der die Welt füllt.
Im Moment befindet sich das Spiel noch im Early Access, die fertige Version soll in etwa einem Jahr erscheinen. Bis dahin wollen die Entwickler das Spiel laufend verbessern und mehr Inhalt einbauen. Unter anderem sollen Spieler in Zukunft in Arenen gegeneinander antreten können. Wie gut das fertige Spiel sein wird, ist also noch offen.
Sicher ist: Mit diesen Verkaufszahlen – von einem unbekannten Indie-Studio mit einem noch unfertigen Game – hat Palworld bereits Geschichte geschrieben.
Wo kann man Palworld spielen?
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