Lego als alternative Geldanlage? Tatsächlich kann sich ein solches Investment auszahlen, sagt Christian Velhagen, Leiter des LEbrickGO Lego Museums in Binningen: «Bei ausgewählten Sets kann sich das lohnen. Man muss nur wissen, welche. Man braucht eine gewisse Kenntnis des Markts.» Ähnlich wie bei Aktien und anderen Anlageformen.
Laut Christian Velhagen gibt es immer wieder Sammler und Sammlerinnen, die planlos Lego hamstern und hoffen, damit irgendwann ein Vermögen zu machen. «Wir bekommen Anfragen von Leuten, die zehn Liebherr-Bagger auf gut Glück gekauft haben. Das sind Sets, für die es kaum Nachfrage gibt. Diese Leute haben sich damit verspekuliert», erklärt der Museumsleiter.
Die alte Ritterburg entpuppt sich als neuer Schatz
Grundsätzlich gilt: Wertvoll sind Lego-Sets dann, wenn sie selten und entsprechend begehrt sind. Denn Lego produziert die Bausätze jeweils nur eine bestimmte Zeit lang, manchmal ein halbes Jahr, manchmal zwei oder vier Jahre. Danach ist Schluss. Ist ein Set ausverkauft, wird aber noch nachgefragt, steigert das den Wert.
Besonders begehrt und dementsprechend wertvoll sind Bausätze aus den Jahren 2004 bis 2007 oder aus den 1970er- und 80er-Jahren. Bei vielen Menschen, die heute erwachsen sind, wecken diese Spielsachen Kindheitserinnerungen: weil sie zum Beispiel mit genau der Ritterburg gespielt haben oder immer davon geträumt haben, sie zu besitzen.
Aufs Gespür kommt es an
Aber nicht nur historische Sets bringen Geld. Es kann sich auch lohnen, aktuelles Lego zu kaufen. Allerdings braucht man dafür ein gutes Gespür, sagt Velhagen, der seit Jahrzehnten passionierter Lego-Sammler ist.
«Man muss erkennen können, welche Sets ein spezielles spielerisches Element oder eine gewisse Schönheit haben. Man muss wissen, welche Sets selten gekauft wurden, aber das Potenzial haben, irgendwann doch nachgefragt zu werden», erklärt der Lego-Liebhaber: «Dann werden sie auch teurer».
Diese Voraussetzungen müssen erfüllt sein
Welche Sets lohnen sich nun? Das können zum Beispiel die Anfangsbausätze einer Serie sein oder Sets, die nur in limitierter Auflage produziert wurden. Damit diese Bausätze einmal im Wert steigen, müssen sie eine Voraussetzung erfüllen: Sie müssen originalverpackt, am besten noch eingeschweisst sein.
Ausserdem: «Alle Steine, alle Kleber, alle Zubehörteile müssen vorhanden sein. Es muss ein komplettes Set sein. Das ist die grosse Wertsteigerung, der grosse Run», erklärt Velhagen.
Vom Laden direkt in den Keller
Menschen, die in Lego ein grosses Geschäft sehen, oder schlicht leidenschaftliche Lego-Liebhaber und Liebhaberinnen, würden ihre gesammelten Sets meist komplett eingeschweisst lagern, sagt Fellhagen: «Der Antrieb von einem Sammler ist es, diese Sets zu besitzen, nicht sie zu bauen oder damit zu spielen. Leute kaufen sich Lego-Sets und legen sie in den Keller.»
Womöglich auch, weil die originalverpackten Boxen ihren Nachkommen einmal viel Geld einbringen könnten.