Bob Marley ist das Synonym für Reggae. Man weiss, wer er ist – auch wenn man kein Fan der Reggae-Musik ist. Er ist eine Ikone. Diesen Umstand nutzen die Erben. Neben seiner Musik und den üblichen Merchandise-Artikeln kann man Cannabis, Kaffee, Kopfhörer und Kaltgetränke der Marke Marley kaufen.
Der Velomech, der den Reggae mitbegründete
Robert Nesta Marley wurde jedoch in einfachen Verhältnissen geboren: Marley verbrachte seine Kindheit mehr oder weniger in den Ghettos der Hauptstadt Kingston, brach mit 16 die Schule ab und verdiente sein Geld als Velo-Mechaniker. Daneben spielte er Musik und trat mit Bands auf, die ab und zu umgruppiert und umbenannt wurden.
«The Wailers» hiess die bekannteste Band, sie spielten ursprünglich den schnellen «Ska»-Stil und integrierte jamaikanische Volksmusik. Zusätzlich verlangsamte sie den Takt, und ein neuer Musikstil entstand – der Reggae.
Solokarriere mit spirituellem Touch
Das Publikum war begeistert – Marley konnte sich sein erstes Auto leisten und die Bruchbude seiner Familie renovieren. Kleine Tourneen führten die Wailers nach Grossbritannien und in die USA, wo sie etwa neben dem damals völlig unbekannten Bruce Springsteen auftraten.
Die Band fiel auseinander, Marley startete eine Solokarriere und fügte seinen Songs spirituelle Inhalte bei. Er konvertierte vom Christentum zur Rasta-Religion, deren äusseres Zeichen die Rasta-Locken sind, welche ihren Trägern ein löwenähnliches Aussehen verleihen.
«Get up, stand up» in Zürich
Bob Marleys Songs enthielten fortan religiöse Inhalte, aber auch sozialkritische und politische. «Get up, stand up» wurde so etwas wie die inoffizielle Hymne von Amnesty International.
Am 30. Mai 1980 spielte Bob Marley im Zürcher Hallenstadion. Am selben Abend begannen die Jugendunruhen vor dem Zürcher Opernhaus unter der Beteiligung der Konzertbesucher.
Mit dem Satz: «Es ist mir egal, wer Bob Marley ist. Ich habe eine Message, das ist alles» beschrieb Bob Marley seine Mission 30 Minuten nach dem Konzert im Schweizer Radio DRS.
1980 trat Bob Marley bei der offiziellen Unabhängigkeitsfeier von Simbabwe auf, was er als wohl grösste Ehre seines Lebens bezeichnete. Anschliessend wollte er mit einer Tournee in den USA auch dort seinen Durchbruch schaffen.
Marley verliert den Kampf gegen Krebs
Doch beim Joggen im Central Park von New York brach er zusammen – Krebsgeschwüre hatten seine Leber, die Lunge und das Gehirn befallen. Die Behandlungen in einer alternativen Klinik in Deutschland konnten nichts mehr ausrichten. So beschloss Marley, zum Sterben in seine Heimat zurückzufliegen. Doch so weit kam er nicht mehr – er starb nach einer Zwischenlandung in Florida am 11. Mai 1981.
Etwas später wurde er in seinem Heimatdorf auf Jamaika beigesetzt, zusammen mit einer Bibel, seiner roten Gibson-Gitarre und einem Marihuana-Zweig.