Der erste Hingucker befindet sich auf dem Messeplatz: Ein Weizenfeld von Agnes Denes. Sieht ehrlich gesagt (noch) nicht richtig spektakulär aus, eher wie eine Grünanlage. Der Weizen soll bis Ende August auf dem Messeplatz wachsen und dann geerntet werden.
Agnes Denes hat diese Arbeit bereits 1982 in New York durchgeführt, um auf Probleme der Urbanisierung und wachsender Ernährungsunsicherheit hinzuweisen. Probleme, die in den vergangenen 40 Jahren nicht kleiner geworden sind.
Namen und Unterwäsche
Wie immer zeigt die Art Unlimited einen Mix aus aktuellen und historischen Arbeiten. Kuratiert hat die Ausstellung dieses Jahr Giovanni Carmine von der Kunsthalle St. Gallen.
Die Namenswahl der Eltern ist oft eine wichtige Sache. Dennoch sind Namen weit weniger individuell, als man meinen könnte. Allan McCollum hat für eine Installation 1200 Tafeln mit Namen hergestellt: Namen, die international besonders häufig vorkommen. Klingt simpel, hats aber in sich, wenn man anfängt, darüber nachzudenken.
Um Anonymität geht es auch in einer Arbeit von Kresiah Mukwazhi aus Zimbabwe. Sie hat aus BH-Trägern und Mieder-Bändern ein Wandbild gemacht. Die Wäsche-Bänder stammen von Sexarbeiterinnen aus Harare.
Aus der Distanz betrachtet ergeben die Bänder ein Bild in verschiedenen Weiss-Schattierungen. Monoton und wenig aussagekräftig. Erst aus der Nähe zeigen sich die Details der Bänder. Ein Hinweis auf eine beliebte Art, mit Sexarbeiterinnen und ihren Problemen umzugehen: Man schaut aus der Distanz, dann sieht man die Schwierigkeiten nicht so deutlich.
Höllisch gemütlich
Eine kleine Holzhütte wie aus einem Märchenwald, im Innern sitzt ein Mann über Kunstwerke gebeugt. Doch in den Fenstern des Häuschens lodern rote und gelbe Neonflammen. Alex Da Corte nimmt mit seiner Installation landläufige Vorstellungen von Gemütlichkeit aufs Korn.
Ein Schreibtisch, ein Ventilator, eine grosse Digitaluhr: Kaum etwas könnte langweiliger sein, als die Koje von Ryan Gander. Erst wenn man unter den Schreibtisch guckt, wird’s spannend: Hier hockt die lebensgrosse Nachbildung eines Gorilla-Weibchens, das sich bewegt, Geräusche macht und das Publikum argwöhnisch beobachtet. Eine Installation, die sowohl auf das Verhältnis Mensch-Tier aber auch Mensch-Maschine anspielt.
Ein üppiges Programm
Gross sind an der Art Basel aber nicht nur die Werke an der Art Unlimited. Gross ist auch das Aufgebot an Galerien. 286 Galerien aus mehr als 40 Ländern nehmen in diesem Jahr an der Messe teil. Für alle, die noch mehr Appetit auf Kunst haben, gibt es ein üppiges Programm an Begleit-, Parallel- und Satellitenveranstaltungen.