Der bekannte, aber anonyme Streetart-Künstler setzt mit neuen Werken in der Ukraine ein Zeichen für den Widerstand und gegen den Krieg.
Welche Graffiti-Motive sind zu sehen? Gleich mehrere Banksy-Graffitis gaben zu reden. Das prominenteste davon zeigt eine Turnerin, die den Handstand macht. Dabei wirkt es, als würde sie sich mit den Händen auf den Trümmern abstützen.
Auch weitere Bilder des anonymen Graffiti-Künstlers sind aufgetaucht. Ein kleiner Junge wirft mit einem Judo-Manöver einen Mann zu Boden. Die «David-gegen-Goliath»-Szene scheint nicht zufällig gewählt: Putin übt sich bekanntlich im Judo-Kampfsport.
An einer anderen Stelle etwa dreht eine Akrobatin mit einem Band in der Hand ihre Pirouette über einem in der Wand klaffenden Loch. Eine Frau mit Gasmaske und Feuerlöscher zeigt sich im Bademantel an einer zerstörten Fassade.
Wo sind die Kunstwerke aufgetaucht? Die Handstand-Turnerin thront auf einer Ruine in Borodjanka, nordwestlich von Kiew, ebenso der Judo-Junge. Andere Werke sind etwa in der Stadt Irpin aufgetaucht. Ein Werk ist auch in Kiew selbst zu sehen.
Stammen die Werke tatsächlich von Banksy? Auf dem offiziellen Instagram-Kanal des anonymen Künstlers wurde zuerst nur ein Foto der Handstand-Gymnastin gepostet, ebenso auf seiner Webseite. Mittlerweile zeigt der Banksy-Account aber ein Video mit allen Werken.
Warum Graffitis in Kriegsgebieten? Banksy ist bekannt für sozialkritische Werke. Er hat schon in anderen Krisengebieten seine Spuren hinterlassen, etwa an der Mauer zwischen Israel und Palästina.
Dort schmücken seit den 2000er-Jahren Banksy-Werke die Wand, welche unter anderem die militärische Unterdrückung kritisieren. Banksy bringt seine Botschaften so an Ort und Stelle an die Wand. Da der Künstler inzwischen weltbekannt ist, gehen sie ebenfalls um die Welt.
Welche Reaktionen lösten die Streetart-Werke aus? Das ukrainische Verteidigungsministerium kommentierte das Bild des siegenden Judo-Jungen auf Twitter: «Wir sind stärker als David. Sie sind schwächer als Goliath.»
Viele Ukrainerinnen und Ukrainer bedankten sich bei Banksy. Er erinnere die Welt daran, dass der Krieg weiterhin nicht vorbei sei.
Auch Stimmen aus dem Iran wurden laut. Iranerinnen und Iraner baten Banksy, die Proteste mit seiner Kunst zu unterstützen.
Jemand kommentierte etwa auf Banksys Instagram-Post: «Iranische Frauen brauchen die Hilfe von Künstlerinnen und Künstlern weltweit – damit ihre Stimmen gehört werden.»