Wer kürzlich antiken Schmuck auf einem Londoner Flohmarkt erstanden hat, aufgepasst: Das British Museum bittet derzeit die Öffentlichkeit um Mithilfe, um seine zahlreichen gestohlenen Objekte wiederzufinden. Auf seiner Internetseite hat das Museum einen entsprechenden Aufruf veröffentlicht.
Gesucht sind Edelsteine und Schmuckstücke
Konkret geht es um Schadensbegrenzung nach dem Diebstahl-Skandal: Letzten August wurde bekannt, dass rund 2000 Gegenstände aus den Langerräumen des Museums verschwunden sind. Vor allem in der Abteilung für Griechenland und Rom griffen die Langfinger zu: insbesondere Edelsteine und Schmuckstücke wurden gestohlen und über das Internet und andere Kanäle verkauft.
Ein Mitarbeiter wurde deswegen im August entlassen. Wegen internen Missständen trat der deutsche Leiter des Museums, Hartwig Fischer, einige Tage später zurück. Die Polizei ermittelt, verhaftet wurde jedoch soweit noch niemand.
Mit dem Onlineaufruf geht das Museum nun einen ungewöhnlichen Weg. Angesprochen wird die Bevölkerung ganz direkt: «Wenn Sie Sorge haben, dass Sie vielleicht Gegenstände des British Museums besitzen oder besessen haben, oder wenn Sie andere Informationen haben, die uns helfen könnten, kontaktieren Sie uns unter recovery@britishmuseum.org».
Auf der Webseite gibt es einige der verschwundenen Objekte zu bestaunen: römische Armreifen und Fingerringe, hellenistische Gravuren auf buntem Glas oder Steinen. Eine detaillierte Liste wurde auf Anraten von einem Expertenteam nicht veröffentlicht.
Der Aufruf des Museums zeigt bereits erste Erfolge: Bisher seien 60 Objekte zurückgegeben worden, teilte das Museum in London am Dienstag mit. Weitere 300 seien identifiziert und sollten in Kürze zurückgegeben werden.