Grosser Preis für kleinen Horror: Die Autorin Barbi Marković gewinnt den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie «Belletristik» – für ihren Kurzgeschichtenband «Minihorror». Sie beschreibt darin den Alltag der Protagonisten Mini und Miki, der vor allem durch zahlreiche Horrorszenarien geprägt ist.
«Ich habe das Buch verschlungen»
«Ihr prämiertes Buch ist angelehnt an das Comic-Genre», sagt SRF-Literaturredaktor Michael Luisier. Das zeige sich bereits in den Namen der Hauptfiguren. «Barbi Marković schreibt keine stringente Geschichte. Wenn man sich in diesem Spiel treiben lässt, ist man bald in einer Welt, in der man sich nicht mehr auskennt.»
Luisier findet Barbi Markovićs Mischung aus Mickey Mouse und Edgar Allan Poe einzigartig: «Ich habe das Buch verschlungen – und schätze dessen Humor.»
In der Kategorie «Sachbuch/Essayistik» wurde der Berliner Kunsthistoriker Tom Holert ausgezeichnet. Sein Buch «ca. 1972. Gewalt – Umwelt – Identität – Methode» stellt die Zeit nach der revolutionären Euphorie von 1968 in den Mittelpunkt. Dabei arbeitet der Autor mit Text und Bild.
In der Übersetzungs-Sparte gewann Ki-Hyang Lee. Sie übersetzte «Der Fluch des Hasen» von Bora Chung aus dem Koreanischen.
Der Preis der Leipziger Buchmesse ist mit insgesamt 60'000 Euro dotiert und wird in drei Kategorien vergeben. Jeder Gewinner oder jede Gewinnerin erhält 15'000 Euro, dazu gibt es je 1000 Euro für eine Nominierung.