Es war eine Überraschung: Nach nur zwei Ausgaben hat Dani Landolf im Januar als Geschäftsführer der Solothurner Literaturtage gekündigt. Er wird das Festival nach der 44. Durchführung Ende Mai verlassen.
Nun steht die Nachfolge fest: An Landolfs Stelle tritt im Sommer 2022 eine Co-Geschäftsführung mit Nathalie Widmer und Rico Engesser. Gemeinsam werden sie die Gestaltung und Durchführung der Solothurner Literaturtage verantworten, teilen die Verantwortlichen mit.
Zwei für Kreativität und Vielfalt
Beide sind seit einigen Jahren vertraut mit den Solothurner Literaturtagen. Nathalie Widmer ist seit September 2021 als Programmassistentin tätig und wird ihre Arbeit nun mit erweiterter Verantwortung fortsetzen. Die ausgebildete Buchhändlerin studierte Kulturwissenschaften an der Uni Luzern.
Zuvor arbeitete Widmer beim Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband, organisierte als Co-Leiterin das Literaturfestival «Zürich liest» und war Geschäftsführerin beim Trägerverein, dem Zürcher Buchhändler- und Verlegerverein. Nach Stationen beim Limmat Verlag und dem Aargauer Kuratorium kam sie im September 2021 schliesslich zu den Solothurner Literaturtagen.
Rico Engesser absolvierte das Lehrerseminar in Solothurn. Nach einigen Jahren der Berufstätigkeit und einem parallel dazu begonnenen Germanistikstudium arbeitete er als Verkaufsmitarbeiter und Abteilungsleiter in der Buchhandlung Stauffacher in Bern.
Seit 2006 engagiert sich Engesser in verschiedenen Tätigkeitsbereichen für die Solothurner Literaturtage. Von 2014 bis 2021 nahm er eine zentrale, prägende Rolle in deren Organisation und Administration ein. Seit Anfang 2022 ist er zudem als Lehrer für technisches Gestalten tätig.
Zu wenig Unterstützung
Das neue Duo gewährleiste sowohl programmatische Kreativität und Vielfalt als auch administrative und organisatorische Professionalität und Stabilität, heisst es in der Mitteilung des Vorstands. «Rico Engesser und Nathalie Widmer bieten beste Aussichten auf eine erfolgreiche Fortsetzung und Weiterentwicklung der Arbeit des aktuellen Geschäftsführers Dani Landolf und seiner Vorgängerin Reina Gehrig.»
Dani Landolf hatte gekündigt, weil seine Vorstellungen, «das Festival und die Strukturen weiterzuentwickeln», im Vorstand «nicht die Unterstützung erhalten», die er sich gewünscht hätte.