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«Lügen über meinen Vater» von John Burnside
Aus Literaturclub vom 24.05.2011.
Bild: KEYSTONE / EPA / ARMANDO BABANI abspielen. Laufzeit 18 Minuten 41 Sekunden.

Schottischer Autor gestorben John Burnside prägte die Autofiktion

«Wir stehen am Rande eines Abgrundes. Wir spähen hinab in den Schlund»: Mit diesen Worten begann John Burnside sein Buch «Lügen über meinen Vater». Nun ist er nach kurzer Krankheit gestorben.

John Burnside schrieb schon Autofiktion, bevor es den Begriff überhaupt gab. Von seiner Feder stammen Bücher wie «Lügen über meinen Vater», «So etwas wie Glück» und «Über Liebe und Magie – I Put a Spell on You».

Der schottische Schriftsteller sei am Mittwoch nach kurzer Krankheit im Alter von 69 Jahren gestorben, teilte der Verlag Jonathan Cape am Freitag mit, der zur Verlagsgruppe Penguin Random House gehört.

Sein Leben sei von persönlichen Kämpfen geprägt gewesen, bedingt durch die Erfahrung, Sohn eines alkoholkranken Vaters gewesen zu sein, was er in «Lügen über meinen Vater» und «Wie alle anderen» beschrieben habe.

Zur Person

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John Burnside war einer der profiliertesten Schriftsteller englischer Sprache. Er hat eine Reihe von Gedichtbänden sowie mehrere Romane veröffentlicht. Für sein vielseitiges Werk wurde der Schotte mehrfach ausgezeichnet.

Geboren wurde er 1955 in der schottischen Stadt Dunfermline. Nachdem er Englisch und Europäische Literatur in Cambridge studiert hatte, arbeitete er einige Jahre als Analyst und Softwareingenieur in der Computerbranche.

Seine Arbeit fokussierte oft das Irrationale. Burnside habe mal gesagt: Er sei quasi verrückt gewesen und habe mit dem Grauen gelebt, an das er in dem Moment absolut glaubte. Daher wisse er, dass Rationalität allein nicht ausreiche. «Irrationalität interessiert mich mehr als alles andere: Manchmal ist sie sehr gefährlich, aber sie kann unglaublich schön sein.»

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