Sinfonien, Sonaten, Fantasien, Konzerte, Messen, Opern – Mozarts Schaffen ist unglaublich vielseitig. Auch in der «Diskothek» kommt das breite Spektrum seines Schaffens zum Ausdruck. Mozarts Werke werden denn auch immer wieder eingespielt, so dass man bei der Auswahl der Aufnahmen oft die Qual der Wahl hat. Ausserdem bieten die unterschiedlichen Interpretationen immer wieder Stoff für spannende Diskussionen.
1. Gran Partita mit historischen Instrumenten
Mozarts KV 361, die sogenannte Gran Partita, hat einen langsamen Satz, der unter die Haut geht – dieses Oboensolo über dem Teppich der tiefen Bläser ist unvergleichlich. Mozart eben.Die Aufnahme auf historischen Instrumenten mit der Harmonie de l’Orchestre des Champs-Elysées unter Philippe Herreweghe überzeugt: Sie ist farbig, sorgfältig ausgearbeitet, gelassen und luftig in den Tempi.
2. Der Rias-Kammerchor spielt Mozarts «beste Oper»
«Idomeneo» sei die beste Oper Mozarts, sagt Stardirigent Nikolaus Harnoncourt. Damit ist er nicht allein: Unkonventionelle Chöre und auf Kontrast angelegte Figuren überhöhen das angeblich ungelenke Libretto.Der Dirigent René Jacobs präsentiert mit dem Rias-Kammerchor und dem Freiburger Barockorchester ein ausgefeiltes Drama. Er wartet mit grossartigen Nachwuchsstimmen auf, etwa mit Alexandrina Pendatchanska als Elettra.
3. Mozarts letzte Sinfonie: farbenreich und zugespitzt interpretiert
Eine der berühmtesten Sinfonien Mozarts ist seine letzte Sinfonie, komponiert 1788. Die Sinfonie Nr. 41 C-Dur hat den Beinamen «Jupiter» erhalten. In dieser «Diskothek» werden zwei Aufnahmen aus den 60er-Jahren mit drei neueren Einspielungen verglichen.Hat sich das Mozartbild verändert? Ja. Heute wird Mozart transparenter, farbenreicher und zugespitzter interpretiert, wie die Aufnahmen mit dem Orchestra Mozart unter Claudio Abbado und dem Freiburger Barockorchester unter René Jacobs zeigen.
4. Kein leichtes Spiel für Solisten
Nach grossen Enttäuschungen in Paris komponiert Mozart eines seiner schönsten Werke: die Sinfonia Concertante Es-Dur KV 364 für Violine, Viola und Orchester. Welche Einspielung wird dem berühmten Werk am meisten gerecht?Mehrere Solisten taten sich erstaunlicherweise schwer mit den spieltechnischen Anforderungen. Am meisten überzeugten dann aber Renaud Capuçon und Antoine Tamestit sowie Rachel Podger und Pavlo Beznosiuk.
5. Hornkonzert für einen alten Freund
Mozart war mit vielen herausragenden Instrumentalisten befreundet, darunter war auch der Hornist Joseph Leutgeb. Für ihn hat Mozart gleich mehrere Werke komponiert, darunter das berühmte Konzert KV 447.Mozarts Musik ist immer heikel. So vermochte denn auch keiner der Solisten ganz zu überzeugen. Am meisten Lob erhielt Johannes Hinterholzer, der mit seinem dunklen Klang einen wunderbaren zweiten Satz gestaltet.
Die Sendung «Diskothek» steht aus urheberrechtlichen Gründen nur in der Schweiz zur Verfügung.