Genf, Basel, Bern, Zürich: Die grössten Städte der Schweiz stehen in den Startlöchern, um den ESC 2025 in ihre Hallen zu holen. Sie hoffen auf globale Medienpräsenz, Millionenumsätze und eine Megaparty. Ende August wird entschieden: Welche Stadt hat das Zeug zum Vorzeige-Gastgeber?
Zürich: Opulent und kosmopolitisch
Der Stadtrat von Zürich bewirbt sich als Host-City für den Eurovision Song Contest 2025. Grosse Hallen, gute Anbindung, internationaler Flughafen: Zürich, Banken-Hotspot und Champagner-Oase der Schweiz, verfüge mit dem Hallenstadion (15'000 Plätze) mit der Messe, der Landiwiese am Zürichsee und dem Kongresshaus über attraktive Veranstaltungsorte und die passende Infrastruktur, so die Stadt.
Ein Heer an Hotels, Clubs und Bars sowie die grösste LGBTQ+-Community der Schweiz runden Zürichs Glamour-Paket ab. Die schmucke Stadt liegt in vielen Votings vorn und könnte sich 2025 die ESC-Krone aufsetzen.
Übrigens: Für die Planung und Durchführung beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat einen Rahmenkredit von 20 Millionen Franken. Auch der Regierungsrat unterstützt die Kandidatur der Stadt Zürich mit 5 Millionen Franken, wie er Donnerstag mitteilt.
Bern mit Biel: Charmant und ambitioniert
Nach einem kleinen Social-Media-Skandälchen, das Bern vorübergehend als ESC-Muffel erscheinen liess, ist nun klar: Die Regierung bewirbt sich als Austragungsort des Grossevents. Bern will den ESC – zusammen mit Biel. Sie werden unter dem Slogan «Bern United» eine gemeinsame Bewerbung einreichen, verkündete die Stadt Bern.
Der Berner Gemeinderat verabschiedete einen 7-Millionen-Franken-Zustupf für Kosten, welche auf die Stadt rund um die Grossveranstaltung zukommen werden. Über den Kredit muss noch das Stadtparlament entscheiden. Die geplante Eventlocation? Noch eine Baustelle, aber für April 2025 auf dem Bernexpo-Areal geplant. Kapazität: 9000 Zuschauer. Weitere Events rund um den Grossanlass könnten in der Bieler Tissot Arena über die Bühne gehen.
Der Flughafen? Klein. Die Hotelauswahl? Begrenzt. Das wird wohl alles ein bisschen knapp.
Basel: Kreativ und entschlossen
Basel mag bunte Events und Bling-Bling: Dank Art Basel und Fasnacht hat die Stadt Erfahrung mit Grossveranstaltungen. Um das Bewerbungsdossier aufzupeppen, holt Basel die Kommunikationsagentur Farner ins Boot und zeigt sich in den Medien ambitioniert: «Es wäre grossartig und ehrenvoll», sagt Regierungssprecher Marco Geiner.
Basel geht mit der St. Jakobshalle (12'000 Plätze) als Austragungsort ins Rennen, während das Joggeli als Public Viewing dienen soll. Der Flughafen mag bescheiden sein, erfüllt aber seinen Zweck. Die Lage im Dreiländereck ist günstig und die Partykultur? Wer schon mal an der Art-Woche war, weiss: Pop-up-Partys können die Baslerinnen und Basler.
Genf: Elegant und international
Die Stadt, in der einst die Internationale Radio-Union das Licht der Welt erblickte und heute die European Broadcasting Union residiert: kein schlechtes Setting für den ESC.
Die strategisch günstige Lage an der französischen Grenze ermöglicht günstige Hotels und Ferienwohnungen für die Fans, die per Bus oder Bahn in die Stadt düsen können. Einen internationalen Flughafen hat Genf auch zu bieten. Und die Palexpo, eine gigantische Halle, bietet Platz für 15'000 jubelnde Fans. Einziges Manko: Das Nachtprogramm kommt in Genf etwas kurz – da könnte Lausanne aushelfen.