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Musikbranche: Aufwind nach Corona-Flaute?
Aus Rendez-vous vom 30.06.2022. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 18 Sekunden.

Musiker zurück auf der Bühne Hallo Festivalsommer – tschüss Unterstützungsgelder

Diesen Sommer finden so viele Festivals und Konzerte statt, wie seit langem nicht mehr. Gerade rechtzeitig: Ab Juli gibt es keine Unterstützungsgelder mehr für die Veranstaltungsbranche. Alles wieder gut für Schweizer Musikerinnen und Musiker?

Viele Musikerinnen und Musiker stehen diesen Sommer wieder auf der Bühne. Eine von ihnen ist Riana. Die junge Appenzellerin spielt am Berner Stadtfest. 2018 hat die Musikerin den Ostschweizer Nachwuchswettbewerb «bandXost» gewonnen. 2019 spielte sie an verschiedensten Festivals – dann kam die Pandemie und mit ihr der Stillstand.

Dieses Jahr fing besser an: «Schon im Winter und im Frühling konnten wir Konzerte geben. Es ist genau so, wie wir es uns gewünscht haben.»

Eine junge Frau singt mit einer Gitarre auf der Bühne, daneben steht steht ein Bassist und sitzt ein Schlagzeuger.
Legende: Endlich wieder auftreten: Die Schweizer Musikerin Riana auf der Bühne am Berner Stadtfest. SRF / nora meuli

Das Comeback der Konzerte

Katharina Langstrumpf von Kathamusic organisiert und bucht Konzerte für Schweizer Musikerinnen und Musiker, auch für Riana. Aktuell werde sie mit Anfragen überhäuft. «Es ist all das los, was zwei Jahre lang nicht stattfinden konnte – die grossen Festivals, aber auch sehr viele Weihnachtsevents von Firmen, die jetzt im Sommer nachgeholt werden.» So gebe es auch immer wieder kurzfristige Buchungsanfragen.

Läuft also alles wieder wie gehabt für die Musikerinnen und Musiker? Bei vielen, aber nicht bei allen, so Christoph Trummer von Sonart, dem Berufsverband der Musikschaffenden. Der Erwerbsersatz bis Ende Juni sei für die Branche höchst nötig gewesen: «Es gibt aber bestimmt Personen, die das Geld auch in den nächsten Monaten brauchen könnten.»

Neue Nothilfe-Gesuche in Sicht?

Für diese Musikerinnen gibt es weiterhin die Corona-Nothilfe – die Gesuche hätten jetzt schon zugenommen, wegen des auslaufenden Erwerbsersatzes. Aktuell beziehen 730 Personen Nothilfe von Suisseculture Sociale. Der Verrein unterstützt im Auftrag des Bundes Kulturschaffende in finanziellen Notlagen.

Wie es damit weitergeht, ist schwierig einzuschätzen. Suisseculture Sociale rechnet aber mit einer neuen Gesuchswelle diesen Sommer: Im schlimmsten Fall komme es zu einer Verdoppelung der Gesuche. Darunter auch Gesuche von Musikerinnen und Musikern. Gerade sie seien häufig Überlebenskünstlerinnen und -künstler.

Das kommende Jahr ist noch fern

Aber auch diese Nothilfe-Unterstützung läuft Ende Jahr aus. Was kommt danach?

Konzertorganisatorin Katharina Langstrumpf fokussiert sich auf das Hier und Jetzt: «Von Januar bis April ist noch alles offen. Auch die Bookerinnen sind noch mit dem Sommer und Herbst beschäftigt. Aber ich bin optimistisch. Es kommt bestimmt gut, und sonst finden wir eine Lösung.»

Radio SRF 1, Rendez-vous, 30.06.2022, 12:30 Uhr ; 

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