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Illustration: Ein Plakat auf einer kündigt die Zauberflöte an, Mozarts Name ist nur klein darauf zu lesen.
Legende: Bescheidenheit? Nein, dass Mozarts Name nicht zuoberst auf den Ankündigungen zur Zauberflöte stand, hatte andere Gründe. SRF/Patrice Gerber

Opernführer Drei Dinge über die «Zauberflöte», die Sie noch nicht wussten

Warum die «Zauberflöte» gar keine richtige Oper ist. Wer sie aus der Top Ten der beliebtesten Opern verdrängt. Und welche Sängerin, die Arie der Königin der Nacht besonders schaurig singt. Drei Trivia zur «Zauberflöte».

  • Ein Mann in einem buten Vogelkostüm spielt Panflöte.
    Legende: Papageno. Keystone

    Platz vier für die «Zauberflöte»

    Gemäss einer Statistik, die die Spielpläne von über 700 Opernhäusern erfasst, rangiert die «Zauberflöte» auf Platz vier der meistgespielten Opern weltweit. Die Plätze eins bis drei gehen an: «La Traviata», «Carmen» und «La Bohème» – allesamt Stoffe aus dem 19. Jahrhundert. Mozart ist jedoch nicht nur mit der «Zauberflöte» in der Top-Ten-Liste vertreten. Sein «Don Giovanni» und die «Nozze di Figaro» gehören ebenfalls zu den zehn meistgespielten Opern weltweit. Wobei, wenn man es genau nimmt: Hinter den Begriff «Oper» kann man bei der «Zauberflöte» durchaus ein Fragezeichen setzen.

  • Eine Frau in einem eleganten Kleid formt mit dem Mund ein O – sie singt lauthals.
    Legende: Eine Oper, die gar keine Oper ist. Keystone

    Eine Oper, die gar keine Oper ist

    Die «Zauberflöte» wurde bei ihrer Uraufführung 1791 in Wien zwar als «Grosse Oper in 2 Akten» angekündigt. Formal gesehen ist sie aber ein Singspiel. Das heisst: eine musiktheatralische Form, die neben Gesangsteilen gesprochene Dialoge beinhaltet. Dialoge, die in herkömmlichen Opern gesungen werden als so genanntes Rezitativ, begleitet von wenigen Orchesterinstrumenten. Bei der «Zauberflöte» sind sie «normal» gesprochen, ohne Begleitung und ohne vorgegebenen Tonhöhen. Der Text bekommt so mehr Gewicht. Entsprechend stand auf dem Plakat der Uraufführung denn auch nicht Mozarts Name an erster Stelle. Die «Oper» wurde als Werk des Textdichters Emanuel Schikaneder angekündigt. Im Untertitel kam der Kapellmeister Mozart vor.

  • Viel Geld, wenig Talent

    Sie darf auf keinen Fall fehlen: Florence Foster Jenkins, reiche Erbin aus Pennsylvania. Ihre Gesangsambitionen überstiegen bei weitem ihr Vermögen, Rhythmus oder Tonhöhen zu treffen. Dennoch studierte sie Gesang und gab öffentliche Auftritte, zuletzt sogar in der legendären Carnegie Hall. Ihre Auftritte galten als Geheimtipp mit hohem Lachpotenzial. An einem dieser Konzerte sang sie die berühmte Arie der Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte – ein Hit noch heute auf Youtube. Ob Florence Foster Jenkins ihr eigenes Unvermögen bemerkt hat oder nicht, sei dahingestellt. Kritikern jedenfalls entgegnete sie: «Die Leute können vielleicht behaupten, dass ich nicht singen kann, aber niemand kann behaupten, dass ich nicht gesungen hätte.»

Die Zauberflöte kurz erklärt

Video
Herzschmerz, Rache und Erotik: Mozarts «Zauberflöte» kurz erklärt
Aus Kultur Extras vom 26.02.2016.
abspielen. Laufzeit 7 Minuten 44 Sekunden.

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