Opernführer - Drei Dinge über die «Zauberflöte», die Sie noch nicht wussten
Warum die «Zauberflöte» gar keine richtige Oper ist. Wer sie aus der Top Ten der beliebtesten Opern verdrängt. Und welche Sängerin, die Arie der Königin der Nacht besonders schaurig singt. Drei Trivia zur «Zauberflöte».
Gemäss einer Statistik, die die Spielpläne von über 700 Opernhäusern erfasst, rangiert die «Zauberflöte» auf Platz vier der meistgespielten Opern weltweit. Die Plätze eins bis drei gehen an: «La Traviata», «Carmen» und «La Bohème» – allesamt Stoffe aus dem 19. Jahrhundert. Mozart ist jedoch nicht nur mit der «Zauberflöte» in der Top-Ten-Liste vertreten. Sein «Don Giovanni» und die «Nozze di Figaro» gehören ebenfalls zu den zehn meistgespielten Opern weltweit. Wobei, wenn man es genau nimmt: Hinter den Begriff «Oper» kann man bei der «Zauberflöte» durchaus ein Fragezeichen setzen.
Eine Oper, die gar keine Oper ist
Die «Zauberflöte» wurde bei ihrer Uraufführung 1791 in Wien zwar als «Grosse Oper in 2 Akten» angekündigt. Formal gesehen ist sie aber ein Singspiel. Das heisst: eine musiktheatralische Form, die neben Gesangsteilen gesprochene Dialoge beinhaltet. Dialoge, die in herkömmlichen Opern gesungen werden als so genanntes Rezitativ, begleitet von wenigen Orchesterinstrumenten. Bei der «Zauberflöte» sind sie «normal» gesprochen, ohne Begleitung und ohne vorgegebenen Tonhöhen. Der Text bekommt so mehr Gewicht. Entsprechend stand auf dem Plakat der Uraufführung denn auch nicht Mozarts Name an erster Stelle. Die «Oper» wurde als Werk des Textdichters Emanuel Schikaneder angekündigt. Im Untertitel kam der Kapellmeister Mozart vor.
Viel Geld, wenig Talent
Sie darf auf keinen Fall fehlen: Florence Foster Jenkins, reiche Erbin aus Pennsylvania. Ihre Gesangsambitionen überstiegen bei weitem ihr Vermögen, Rhythmus oder Tonhöhen zu treffen. Dennoch studierte sie Gesang und gab öffentliche Auftritte, zuletzt sogar in der legendären Carnegie Hall. Ihre Auftritte galten als Geheimtipp mit hohem Lachpotenzial. An einem dieser Konzerte sang sie die berühmte Arie der Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte – ein Hit noch heute auf Youtube. Ob Florence Foster Jenkins ihr eigenes Unvermögen bemerkt hat oder nicht, sei dahingestellt. Kritikern jedenfalls entgegnete sie: «Die Leute können vielleicht behaupten, dass ich nicht singen kann, aber niemand kann behaupten, dass ich nicht gesungen hätte.»
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