Erst letzten November stürmte «Now and Then» die Charts. Es sei der angeblich letzte Beatles-Song. Nun stehen die Namen McCartney und Lennon wieder in den Song-Credits. «Primrose Hill» heisst die Pop-Ballade der beiden Musiker James McCartney und Sean Ono Lennon. Sie erschien jüngst ganz unerwartet unter James McCartneys Namen.
Auf Instagram schreibt McCartney: «Mit diesem Release fühlt es sich an, als komme der Ball ins Rollen. Ich freue mich, weiterhin Musik mit euch zu teilen.» Im Bild dazu sind die beiden ihren Vätern wie aus dem Gesicht geschnitten.
Auch Vater Paul McCartney macht in den sozialen Medien Werbung für den Release seines Sohnes.
Das Beatles-Erbe ist unverkennbar
Das sanfte Gitarren-Picking, die im Sounddesign eingebetteten Streicher und das minimalistische, aber sorgfältige Songwriting in «Primrose Hill» lassen das Beatles-Erbe im Schreibstil der beiden Musiker durchschimmern.
Auch die Melodieführung im Refrain und die schlichte Schlagzeugbegleitung erinnern an das Songwriting des Vaters Paul McCartney. Generell steht der Song aber in einer Folk-Indie-Ästhetik, besonders der Hall und die Effekte auf der Stimme heben ihn vom Sound der Beatles ab.
Wieso «Primrose Hill»?
Primrose Hill ist ein beliebter Park im Norden Londons. Der gleichnamige Song ist inspiriert durch eine Jugend-Erinnerung: An einem schönen Sommertag hatte der junge James McCartney eine Vision. Er sah seine wahre Liebe und seinen Retter. Mit dieser Single begibt sich McCartney auf die Suche nach dieser Person, schreibt er auf Instagram.
Zeitgleich zum Release der Single rief James McCartney zu einer Video-Challenge auf. Pärchen jeden Alters sollen ein Musikvideo zum Song aufnehmen, das sowohl die Essenz von Liebe und Romantik einfängt als auch einen gemeinsamen Lieblingsort zeigt.
Fluch und Segen erfolgreicher Eltern
Sean Ono Lennon wie auch James McCartney machen schon lange Musik. McCartney veröffentlichte 2013 und 2016 zwei Soloalben. Er schrieb zuvor auch schon Songs mit seinem Vater und war mit dessen Band Wings unterwegs.
Anfänglich startete McCartney unter einem Pseudonym, da er Musik machen wollte, ohne die Erwartungen seines Namens mitzutragen. «Es ist schwer, den Beatles gerecht zu werden», erzählte James McCartney in einem Interview gegenüber der Daily Mail im Jahr 2013.
Auch Sean Ono Lennon war schon früh Gast auf den Alben seiner Mutter Yoko Ono und schloss sich später der Alt-Rock-Band Cibo Matto an. Im Jahr 1998 veröffentlichte er unter eigenem Namen sein Debütalbum «Into The Sun», an dem ein weiterer Beatles-Sohn arbeitete: Zak Starkey, der Sohn des Schlagzeugers Ringo Starr.
Noch kein Stern am Streaminghimmel
Primrose Hill ist die zweite Single von James McCartney, die dieses Jahr erschien. Im Februar veröffentlichte er bereits den Song «Beautiful», der zusammen mit seinem Vater Paul McCartney geschrieben wurde. Ein Albumrelease wurde noch nicht bekannt gegeben.
«Primrose Hill» erreichte trotz der Aufmerksamkeit um das Songwriter-Duo McCartney-Lennon in den ersten fünf Tagen nach Release lediglich 40'000 Streams auf Spotify.
