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Ein riesiger grauer Betonturm mit 4 Krahnarmen an der Turmspitze.
Legende: So soll die Tessiner Superbatterie dereinst aussehen. SRF

Neue Super-Batterie Kann dieser Turm unsere Energiezukunft sichern?

Von Bill Gates bewundert, von einem japanischen Telekom-Giganten finanziert: Die Idee des Schweizer Ingenieurs Andrea Pedretti wird im Tessin gebaut.

In der Nähe von Bellinzona wird zurzeit eine Art «Super-Batterie» gebaut. Sie könnte einst unsere Energiezukunft sichern. Der Schweizer Andrea Pedretti will damit das Hauptproblem von Solar- und Windenergie lösen: Bei den erneuerbaren Energien fällt der Strom unregelmässig an. Es braucht daher effiziente Energiespeicher.

Der Tweet von Bill Gates

Ein japanischer Telekom-Gigant finanziert Pedrettis Idee mit 110 Millionen. Die Firma ist unter anderem dank eines Tweets von Bill Gates auf den Schweizer Ingenieur aufmerksam geworden. «Der Tweet von Bill Gates hat es uns ermöglicht, ganz schnell in der ganzen Welt bekannt zu werden», sagt Pedretti.

Türme als Energiespeicher

Der sogenannte «Energy Vault» ist keine herkömmliche Batterie, sondern ein bis zu 120 Meter hoher Turm aus tonnenschweren Betonklötzen und riesigen Kränen. Mit überschüssiger Energie aus Solar- und Windkraft werden die Klötze angehoben. Bei Energiebedarf werden die Klötze wieder abgesenkt, und die Energie wird so wieder zurückgewonnen.

Das Prinzip ist ähnlich dem der Pumpspeicherkraftwerke. Nur soll die Energiespeicherung mit dem «Energy Vault» billiger werden, ist sein Erfinder Andrea Pedretti überzeugt.

Ferner braucht es für die Türme keine Wasservorkommen und keine teuren Staudämme. Man könne sie irgendwo hinstellen, zum Beispiel neben eine Solaranlage in der Wüste.

Ein Bild des Schweizer Ingenieurs Andrea Pedretti.
Legende: Andrea Pedretti ist dankbar über die Gratiswerbung des Microsoft-Milliardärs Bill Gates. SRF

Der ideale Ort

Und bei uns? Wo sollen diese monumental wirkenden Türme zu stehen kommen? In der Schweiz könnten sie an den Platz der abgeschalteten Atomkraftwerke kommen, sagt der Ingenieur.

«Da hat man schon die ganze Netzanbindung und Strom-Produktion.» Das sei ein idealer Ort. Die grösste Herausforderung ist die Steuerung der Kräne. «Die Betonklötze dürfen nicht in Schwingung geraten.» Sonst sei alles seit Jahren etablierte Technik.

Und der Turm im Tessin? Dieser soll nach einer ersten Testphase wieder abgebaut und zum ersten Kunden nach Indien geliefert werden.

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