Ein Riesenproblem sind die vermeintlich kompostierbaren und rege benutzten Kompostsäcklein. «Viele verrotten nicht oder nicht vollständig. Bei einigen ist beispielsweise der Bändel aus Plastik» erklärt Jonas Meierhans, Betriebsleiter der Weiherhus-Kompost AG in Blatten LU.
Die Kompostieranlage sammelt und verarbeitet 12'000 Tonnen Grüngut pro Jahr zu Qualitäts-Komposterde.
Grüne Schrift verwirrt
«Mittlerweile landen auch viele Kunststoffsäcklein von Grossverteilern im Grüngut auf denen in grüner Schrift ‹100% Recycling› steht», so Meierhans. Diese seien zwar recyclebar, aber nicht kompostierbar und würden somit in den normalen Kehricht gehören.
«Das verwechseln leider viele - wahrscheinlich wegen der grünen Schriftfarbe», erklärt Meierhans. Diese Plastiktüten müsse man mühsam von Hand wieder auslesen. Deshalb müssen viele Kompostieranlagen extra Leute anstellen.
Zum Aussortieren zu klein
Ein weiteres Problem seien jedoch auch die Fremdstoffe, die zu klein seien und trotz aufwändiger Sortierarbeit im Endprodukt, der Qualitäts-Komposterde, landeten. Hat es zu viele Fremdstoffe in der Komposterde, wird sie deklassiert.
5 bis 10 Prozent der Erde muss die Kompostieranlage schlussendlich für viel Geld in die Kehrichtanlage bringen und dort verbrennen lassen. Denn enthält die Komposterde am Ende zu viele Fremdstoffe, finden sie auch keine Abnehmer.
So wäre es dem Betriebsleiter Jonas Meierhans am liebsten, wenn die Leute für ihren Kompost gar keine Säcklein mehr benutzen würden. «Abwaschen muss man den Sammelkübel ja sowieso – ob mit oder ohne Säcklein.»