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Astronomischer Frühlingsanfang Jetzt werden die Tage länger als die Nächte

Aus astronomischer Sicht beginnt am Donnerstag um 10.01 Uhr der Frühling. Dann überquert die Sonne den Äquator nach Norden. Dies bedeutet, dass ab Freitag die Tage wieder länger sind als die Nächte. Obwohl Sonnenbahn und Wetter nicht direkt gekoppelt sind, gibt es lokal 19 Grad zum Frühlingsanfang.

Am Donnerstag um 10.01 Uhr ist es so weit! Dann steht die Sonne genau senkrecht über dem Äquator, und damit beginnt aus Sicht der Astronomen der Frühling. Dieser dauert bis am 21. Juni um 04.42 Uhr. Zu jenem Zeitpunkt erreicht die Sonne ihren nördlichsten Punkt, am sogenannten nördlichen Wendekreis, auf gut 23 Grad Nord. Dies bedeutet gleichzeitig, dass wir den längsten Tag des Jahres erleben.

Zwei Narzissen vor blauem Himmel mit Sonnenstrahlen.
Legende: Werner Krebs

Von 12 Stunden auf 16 Stunden

In der Schweiz scheint am Donnerstag theoretisch überall die Sonne während 12 Stunden. Dies ist aber reine Theorie, obwohl es an vielen Orten in unserem Land nahezu wolkenlos sein wird. Die Berechnung von Sonnenauf- und Sonnenuntergang berücksichtigt nämlich nicht den natürlichen Horizont. Daher wird an den wenigsten Orten eine Sonnenscheindauer von 12 Stunden erreicht. Oft sorgen Berge oder Hügel für andere Sonnenauf- und Sonnenuntergangszeiten. Umgekehrt verhält es sich auf hohen, alleinstehenden Bergen. Dort kann die Sonnenscheindauer in seltenen Fällen auch bei mehr als 12 Stunden liegen, da der Horizont tiefer liegt. Kommt dazu, dass genau 12 Stunden vergehen zwischen dem morgendlichen Aufgang des Sonnenmittelpunktes und seinem Untergang am Abend. In der Realität kommen aber sowohl am Morgen wie auch am Abend noch ein paar Minuten dazu. Daher beträgt die Tageslänge in Zürich am Donnerstag 12 Stunden und 10 Minuten.  Bis zum längsten Tag am 21. Juni nimmt nun die theoretische Sonnenscheindauer von Tag zu Tag weiter zu, und erreicht am längsten Tag einen Wert von genau 16 Stunden am Nordrand der Schweiz. Danach werden die Tage wieder kürzer, bis am 22. September um 14.43 Uhr die herbstliche Tag- und Nachtgleiche erreicht wird.

Diagramm der Höchsttemperaturen im Flachland von Donnerstag bis Montag.
Legende: SRF Meteo

Schon richtig Frühlingsgefühle

Auch wenn sich das aktuelle Wettergeschehen selten an den Kalender hält, so werden wir dieses Jahr doch zum Frühlingsanfang mit hohen Temperaturen verwöhnt. In der Nordwestschweiz und in den nördlichen Föhngebieten werden Temperaturen bis 19 Grad erreicht. Im nördlichen Flachland gibt es verbreitet Höchstwerte um 18 Grad. Nur im Süden liegen die Temperaturen mit 15 Grad etwas tiefer. Von Rekorden sind wir allerdings weit entfernt. Im Jahr 2017 gab es schon am 19. März im Süden der Schweiz den ersten Sommertag mit einer Höchsttemperatur von mehr als 25 Grad. Umgekehrt garantiert ein warmer Frühlingsanfang auch noch keinen konstant warmen und sonnigen Frühlingsverlauf. In den letzten Jahren schneite es häufig sogar noch im April bis ins Flachland, und Frost ist sogar über die Eisheiligen hinaus möglich, also sogar noch Ende Mai, Bodenfrost im Extremfall sogar noch Anfang Juni. Fakt ist auch: Schon in der kommenden Woche gehen die Temperaturen wieder zurück.

SRF 1, 19.3.2025, 12:55 Uhr

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