Die Monate Februar und März waren in weiten Teilen der Schweiz deutlich zu trocken, nur im Tessin entsprachen die Regenmengen dem langjährigen Durchschnitt oder lagen sogar leicht darüber. Vom 29. März bis am 12. April war es praktisch in der ganzen Schweiz trocken. Die Niederschläge in der Karwoche schienen das Problem mindestens teilweise zu lösen, allerdings waren die Niederschläge sehr ungleich verteilt. Während im Wallis und im Berner Oberland stellenweise der niederschlagsreichste Tag seit Messbeginn verzeichnet wurde, gab es an vielen Orten in unserem Land nur wenig Niederschlag.
Im Osten gab es im April noch kaum Regen
In der Ostschweiz fielen an vielen Orten bis jetzt noch keine 10 Millimeter Niederschlag im Monat April. Ganz extrem sind die Stationen Altstätten, im St. Galler Rheintal, und Güttingen am Bodensee mit weniger als einem Millimeter seit Monatsanfang. Dort warten die Leute sehnlichst auf Regen.
Aber auch Schaffhausen und Chur mit je rund 3 Millimeter Niederschlag, seit dem 29. März, warten auf Regen.
Je weiter man nach Westen fährt, desto grösser werden die Niederschlagsmengen. In Genf fielen bis jetzt rund 2/3 der üblichen Niederschlagsmenge im Monat April. In Anbetracht, dass der Monat noch 9 Tage dauert, entspricht die Regenmenge ungefähr dem langjährigen Schnitt. In weiten Teilen des Tessins liegt der April-Niederschlag auch im Bereich des Durchschnitts. Nur im Wallis und im angrenzenden Berner Oberland sind die Niederschlagsmengen eindeutig über der Norm.
In Zermatt mehr als ein Faktor 3
In Zermatt fielen im April 2025 bis jetzt 142 Millimeter Niederschlag. Das ist zwar nicht der Höchstwert im Wallis, da Zermatt aber allgemein sehr trocken ist, entspricht die Niederschlagsmenge schon jetzt der 3½ fachen Monatsmenge im April. Auch in Brig und Visp liegt der Aprilwert schon jetzt um einen Faktor drei über der Norm. In Kandersteg, das in der vergangenen Woche ebenfalls viel Niedersachlag bekam, sind bis jetzt 170 Prozent des üblichen April-Niederschlags gemessen worden.
Gewaltige 24 Stundenmengen
An vielen Orten im Wallis und im Berner Oberland wurde in der letzten Woche, der nasseste Apriltag seit Messbeginn verzeichnet. Die Walliser Orte Leukerbad, Sierre, Fionnay, Montagnier und Orsière verzeichneten den nassesten Tag überhaupt. Auch an den Stationen Lauterbrunnen, Adelboden und Kandersteg wurden die höchsten lokalen Tagessummen seit Messbeginn verzeichnet.
Schnee nicht von gestern, sondern von Gründonnerstag
Obwohl am Morgen des Gründonnerstags in vielen Gemeinden des Wallis, teilweise auch im Berner Oberland mehr als 50 Zentimeter Schnee lagen, ist davon heute nicht mehr allzu viel zu sehen. In Grächen und Zermatt liegen aktuell immer noch 15 Zentimeter Schnee. An der Messtation Fieschertal auf 1000 Metern Meereshöhe und in Ulrichen auf rund 1350 Metern über Meer gibt es auf dem Messfeld keinen Schnee mehr.
In Stiegelschwand, ob Adelboden, hat es aktuell gerade noch 5 Zentimeter, auf der Messstation im Dorf ist es ebenfalls bereits wieder aper. Auch in höheren Lagen hat die Schneedecke schon an Mächtigkeit verloren. Dort hat es aber auch mit der Verdichtung des Schnees zu tun. Die Schneeschmelze führt zwar zu einem Ansteigen der Flusspegel, Warnschwellen wurden in der Regel nicht überschritten.
Regen kommt – aber
In den nächsten Tagen fällt zwar Regen, und stellenweise könnte es bis zum Wochenende 10 bis 30 Millimeter geben. Allerdings führt das in den sehr trockenen Gegenden des Nordostens nur bedingt zur Entspannung der aktuellen Trockenheit.