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Das Wochenendwetter Der Martinisommer gab sich nochmals die Ehre

An diesem Wochenende war es für Mitte November extrem mild. In Basel zeigte das Thermometer am Sonntagnachmittag 19,3 Grad, und auch auf den Bergen war es mit mehr als 2 Grad auf 3000 Metern warm. Einziger Partykiller war der Nebel, der vor allem am Neuenburgersee liegen blieb.

Lenticulariswolken über den Alpen.
Legende: Aufkommender Föhn Am Sonntag waren vom Stanserhorn aus Altocumulus lenticularis (Föhnfische) zu beobachten, ein Zeichen für Föhn. Erika Rickenbacher

Wärmephasen um den Martinstag, also um den 11. November, werden oft auch als Martinisommer bezeichnet. Für extrem mildes und, zumindest auf den Bergen, sonniges Wetter sind Südwestlagen und in den Alpen Föhn verantwortlich. Genau diese Konstellation stellte sich an diesem Wochenende ein.

Blick vom Zentner Richtung Nebelfeld dem Jurasdfuss entlang.
Legende: Milder Jura Martinisommer auf den Jurahöhen hier ob Aedermannsdorf. Daniel Fluri

In Basel 10 Grad zu warm

Kräftiger Südwestwind brachte vor allem am Sonntag sehr warme Luft von Spanien besonders Richtung Jura voran. In Basel zeigte das Thermometer am frühen Sonntagnachmittag 19,3 Grad. Damit war es mehr als 10 Grad zu warm. An einem durchschnittlichen Novembertag darf man in Basel einen Höchstwert von 8,7 Grad erwarten. In Delsberg wurde am Sonntag ein Höchstwert von 18,2 Grad gemessen und in Fahy, im Pruntruterzipfel, waren es 17,9 Grad. Auch an diesen Orten war es für einen Novembernachmittag rund 10 Grad zu warm. Ganz anders sah es in Neuenburg aus. Dort löste sich der Nebel am Samstag gar nicht auf, und auch am Sonntag war es schon früher Nachmittag als sich die ersten Sonnenstrahlen zeigten. Entsprechend gab es am Nachmittag jeweils Höchsttemperaturen um 8 Grad, was genau dem langjährigen Schnitt entsprach. Im Mittelland wurden mit Sonnenschein am Nachmittag jeweils rund 13 Grad gemessen. In den Föhngebieten gab es am Sonntag stellenweise knapp 18 Grad, so in Chur.

Blick von einer Drohne auf den Nebel über dem Rhein bei der Tössegg, Irchel (rechts) und Buchberg/SH sind nebelfrei.
Legende: Nebelauflösung Am Samstagmittag löste sich der Nebel über dem Rheintal im Bereich der Tössegg spektakulär auf. Drohnenaufnahme Jörg Vieli

Wer hat dem wird gegeben: Nebel!

Nebel war vor allem in den bekannten Nebellöchern zu finden. Betroffen waren vor allem der Jurasüdfuss, dort vor allem der Abschnitt von der Orbeebene bis nach Solothurn, die Aaremündung, das Zürcher Unterland und die Kantone Schaffhausen und Thurgau. Dort löste sich der Nebel jeweils erst Mitte Nachmittag auf, am Samstag löste er sich am Neuenburger, Murten- und Bielersee zum Teil gar nicht auf. Nebel gab es aber auch im Südtessin. Im Mendrisiotto reichte es am Samstag immerhin noch für 3,5 Stunden Sonnenschein, am Sonntag waren es nur noch 14 Minuten.

Dicker Nebel über dem Murtensee.
Legende: Kein Martinisommer Am Murtensee bei Muntelier blieb der Nebel am Samstag gnadenlos liegen, und es gab nur knapp 8 Grad. Marianne Liechti

Nochmals Bergwetter

Ausserhalb der Nebelschicht war es dagegen meist sonnig, am Samstag sogar oft wolkenlos. Auf dem 3000 Meter hohen Titlis wurde am Sonntag eine Höchsttemperatur von 2,3 Grad registriert, auf dem Pilatus auf 2100 Metern gab es am Sonntag 10,3 Grad als Höchstwert. Am Sonntagnachmittag kam in den Alpentälern Föhn auf, und auf den Jurahöhen erreichte der Südwestwind Spitzen von knapp 100 Kilometern pro Stunde.

Am Samstag war es am Seealpsee/AI wolkenlos.
Legende: Kaiserwetter oder Martinisommer? Am Samstag war es am Seealpsee/AI wolkenlos. Andreas Stegemann

Eintagsfliege

In der Nacht auf Montag überquert uns eine Kaltfront. Mit ihr sinkt die Schneefallgrenze von 2400 Metern bis am Montagmittag auf 1200 bis 1600 Meter. Schon am Montagnachmittag beruhigt sich das Wetter wieder. Von Dienstag bis Donnerstag geht es mit Hochdruckwetter weiter, bevor uns am Donnerstagabend die nächste Kaltfront erreicht. Am Freitag ist sogar wenig Schnee unterhalb von 1000 Metern möglich.

Blick vom Waldrand ob Nussbaumen über grüne Felder auf das Nebelmeer über dem Limmattal.
Legende: Nussbaumen/AG Hier wohnt der Nebel: Nebel liegt über dem Limmattal bei Nussbaumen. René Kaufmann

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