Unser heutiger Kalender, mit einem Schaltjahr alle 4 Jahre, geht auf den römischen Kalender zurück. Allerdings hatten die Römer ein sehr kompliziertes System die Tage der einzelnen Monate zu zählen. So hatte der Februar zurzeit von Julius Cäsar noch 29 Tage, in einem Schaltjahr 30 Tage. Damit sich die Kirchentage nicht verschoben, war es damals sinnvoll, nach dem 23. Februar den zusätzlichen Tag einzuschieben. Es folgte also zuerst ein 24. Februar b und dann der eigentliche 24. Februar. Der Doppeltag wird im Lateinischen als Bissextum (zwei Mal Sechstletzter, ausgehend von einem Monat mit 29 Tagen) bezeichnet, und das Schaltjahr heisst annus intercalaris Bissextus oder Bissextilis. Erst unter Kaiser Augustus wurde im Jahre 8 n. Chr. der Februar auf 28 Tage (im Schaltjahr 29 Tage) reduziert, während der August 31 Tage bekam.
Kirche verharrte beim Termin
Rein numerisch wirkt sich heute der Schalttag natürlich erst am 29. Februar aus. Die Kirche blieb aber auf Grund ihrer historischen Zählung bis zum Beginn dieses Jahrhunderts beim 24. Februar als Schalttag und legte auch auf Basis dieser Berechnung die kirchlichen Feiertage fest.
Geburtstagsfrage geklärt
Immer am Schalttag taucht auch wieder die Frage auf, wann Schalttagskinder im Gemeinjahr (Jahr mit 365 Tagen) ihren Geburtstag zu feiern haben. Die Antwort lautet klar: am 28. Februar. Ebenfalls einfach ist die Frage zu beantworten wann Kinder, die in einem Schaltjahr am 24. Februar zur Welt gekommen sind, ihren Geburtstag feiern: am 24. Februar. Allerdings hat auch diese Zählart ihre Tücken. Wer in einem Schaltjahr zwischen dem 25. und 28. Februar geboren ist, müsste in einem Gemeinjahr seinen Geburtstag eigentlich einen Tag früher feiern. Als Beispiel: Ist jemand am 27. Februar 1996 (Schaltjahr) geboren, dann müsste es in Gemeinjahren eigentlich am 26. Februar Geburtstag feiern. Dieses Jahr feiert die Person aber ganz normal am 27. Februar ihren 24. Geburtstag. Umgekehrt müsste konsequenterweise ein Kind, das in einem Gemeinjahr am 26. Februar zur Welt gekommen ist, im Schaltjahr am 27. Februar sein Wiegenfest begehen. Entsprechend wurde bis 1969 der Tag des Heiligen Matthias in einem Schaltjahr am 25. Februar gefeiert, statt wie sonst üblich am 24. Februar.
Warum so kompliziert?
Der römische Kalender hatte den Vorteil, dass der Februar in jedem Jahr numerisch immer gleich viele Tage hatte. Dies ergab nicht nur Vereinfachungen beim Mondkalender, sondern auch bei der Festlegung der kirchlichen Feste und vor allem der Festlegung der Wochentage.