Über den Jahreswechsel war immer wieder die Rede davon, dass 2024 das weltweit wärmste Jahr war, und auch in Europa die Temperaturen auf einem neuen Rekordniveau lagen. Im Mittelland sorgen dagegen tiefe Temperaturen in diesem Winter für Schlagzeilen. Schon am Montag gab es an vielen Orten einen Eistag.
In der Nacht auf Dienstag gingen die Temperaturen im Mittelland verbreitet auf -5 Grad zurück, in den Alpentälern teilweise auf -10 Grad oder noch tiefer, so in Meiringen mit -10.0 Grad, in Visp mit -13.1 Grad, in Ilanz mit -12.4 Grad oder in Elm mit -10.4 Grad.
In Hochtälern lagen die Temperaturen teilweise unter -20 Grad, so in Samedan mit -21.6 Grad, in Andermatt mit -21.3 Grad und in Buffalora am Ofenpass mit -20.8 Grad. Auch am Dienstag dürften die Temperaturen tagsüber an vielen Orten nicht über den Gefrierpunkt ansteigen.
Zürich hat schon neun Eistage
Heute hat der meteorologische Winter (1. Dezember bis 28. Februar) Halbzeit. In Zürich gab es schon so viele Eistage wie im ganzen letzten Winter, nämlich neun. In Glarus gab es in diesem Winter schon elf Eistage, also Tage, an denen die Temperatur den ganzen Tag unter dem Gefrierpunkt verharrte. Zum Vergleich: Im Vorjahr wurden im ganzen Winter in Glarus nur sechs Eistage verzeichnet. Der Vergleich mit dem Winter 2023/24 hinkt allerdings etwas, denn der letzte Winter war der wärmste seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen, und im Monat Februar gab es damals an keiner Flachlandstation einen Eistag.
Ungefähr im Schnitt der letzten 30 Jahre
Vergleicht man mit dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre, dann liegt der aktuelle Winter voll in der Norm. Von Dezember bis Februar gibt es in Zürich im Durchschnitt 18 Eistage und in Bern 17. Rund die Hälfte davon ist nun erreicht.
Nicht überall ist es kalt
Ausserhalb des Mittellandes ist es nicht zwingend kalt. In Basel wurden in diesem Winter erst zwei Eistage verzeichnet, und auch in Genf blieben die Temperaturen in diesem Winter erst an zwei Tagen unter dem Gefrierpunkt. Durch den warmen Genfersee liegt die Norm in der Calvinstadt sowieso nur bei sieben Eistagen.
Gar kein Thema sind Eistage im Süden. In Lugano und Locarno wurde in diesem Winter noch kein Eistag registriert. Das wäre aber auch schon fast eine kleine Sensation gewesen. Rein statistisch gibt es in den beiden Orten nur jeden zweiten Winter einen einzigen Eistag.
Höchste Temperaturen auf den Voralpengipfeln und im Jura
Am Montag wurden die höchsten Tagestemperaturen auf der Alpennordseite auf den Gipfeln der Voralpen und auf den Erhebungen im Jura gemessen. Auf dem La Dôle betrug die Höchsttemperatur +4.0 Grad, auf dem Moléson, auf knapp 2000 Metern Höhe in den Freiburger Alpen, waren es 3.3 Grad, und auch auf dem 2100 Meter hohen Pilatus wurden 1.5 Grad erreicht.
Am Wochenende erneut Temperaturumkehr
Eine Störung sorgt am Mittwoch für eine kurze Temperaturangleichung: Im Flachland wird es etwas milder, dafür gehen die Temperaturen in der Höhe vorübergehend zurück. Von Donnerstag bis zum Wochenende erleben wir erneut die Temperaturumstellung mit kalter Nebelluft im Flachland und Warmluft auf den Bergen. In der Meteorologie spricht man in diesem Fall von einer Inversion, einer Temperaturumkehr.