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Erde im sonnennächsten Punkt Im Fokus: die Sonne

Es tönt völlig unlogisch: Mitten im Winter erreicht die Erde das sogenannte Perihel, den sonnennächsten Punkt. Am Samstagnachmittag beträgt der Abstand zur Sonne nur noch 147.1 Millionen Kilometer. Im sonnenfernsten Punkt, im Juli, sind es 152.1 Millionen Kilometer.

Die jährliche Umlaufbahn der Erde um die Sonne entspricht keinem Kreis, sondern einer leichten Ellipse. Im sonnennächsten Punkt beträgt die Entfernung zwischen Erde und Sonne rund 147.1 Millionen Kilometer. Dieser wird am Samstagnachmittag um 14.28 Uhr erreicht. In unserem Hochsommer, wenn sich die Erde paradoxerweise im sonnenfernsten Punkt befindet, beträgt die Distanz 152.1 Millionen Kilometer.

Jedes Jahr anders

Im 21. Jahrhundert fällt das Perihel in den tiefen Winter, genauer auf die ersten Tage des Jahres.

Blick auf Römerswil und ein Nebelmeer.
Legende: Mittagssonne Die Sonne ist uns zwar nahe, aber sie steht nicht steil am Himmel. Beni Strebel

Dieser Termin ist aber nicht konstant. Im Durchschnitt alle 58 Jahre verschiebt sich das Perihel im Kalender um einen Tag nach hinten, und so wird in gut 5000 Jahren das Perihel auf die Tag- und Nachtgleiche im Frühling fallen. Dies ist aber nicht die einzige Variable. Da eigentlich nicht die Erde in einer Ellipse um die Sonne kreist, sondern, bei exakter Betrachtung, der Schwerpunkt des Systems Erde-Mond, kann sich für die Erde der sonnennächsten Punkt um bis zu zwei Tage verschieben. Dies hängt jeweils von der Mondphase ab.

Blick auf den Vollmond.
Legende: Der Einfluss des Mondes Das Perihel wird definiert durch die Bahn des Schwerpunktes von Erde und Mond, Monika Baumüller

Auch die genaue Distanz des sonnennächsten Punktes variiert um mehrere tausend Kilometer. Bei einer Gesamtdistanz von mehr als 147 Millionen Kilometern zur Sonne fällt diese Differenz aber nicht ins Gewicht.

Eisige Nächte trotz Perihel

Obwohl wir momentan am sonnennächsten Punkt sind, liegen die Temperaturen in der Nacht auf Samstag weit unter dem Gefrierpunkt. Entscheidend für unsere Jahreszeiten ist nicht der Abstand zur Sonne, sondern in erster Linie die Neigung der Erdachse. Diese Neigung sorgt dafür, dass die Sonne im Winter selbst am Mittag nur rund 19 Grad über dem Horizont steht, im Sommer dagegen rund 66 Grad. Zusätzlich ist in der Schweiz der Tag im Hochsommer etwa 7.5 Stunden länger als am kürzesten Tag.

Kommt dazu, dass die Luftströmungen einen entscheidenden Einfluss auf die Temperaturen haben. Kommt eine Luftmasse aus dem Mittelmeerraum oder vom subtropischen Atlantik ist sie viel wärmer als bei einer Anströmung aus nördlichen Richtungen. Im Vergleich dazu sind die Energieschwankungen von knapp 7 Prozent zwischen sonnennächstem und sonnenfernstem Punkt vergleichsweise klein. Wichtig ist dabei zu wissen, dass die Sonnenstrahlung auf dem Weg zur Erde keine Energie verliert. Der Unterschied entsteht allein durch die Intensität, sind doch die Sonnenstrahlen bei kleinerer Distanz enger gebündelt.

SRF 3, Meteostory, 3.1.2025, 9:40 Uhr

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