Beide Phänomene können im Zusammenhang mit sogenannten Superzellen-Gewittern auftreten. Es handelt sich dabei um rotierende Gewittercluster, die aus mehreren einzelnen Gewitterzellen bestehen. Ein solches Cluster zog am Montag kurz vor dem Mittag von Frankreich über den Jura. Später zog es in abgeschwächter Form über das Mittelland nach Osten weiter.
Tornados
Tornados zeichnen sich durch eine starke Rotation aus. Die rotierende Luftsäule reicht von der Unterseite einer Gewitterwolke bis zum Erdboden und ist in den meisten Fällen als «Wolkenrüssel» gut erkennbar. Obwohl ein Tornado den Boden oft nur kurz berührt, kann er für grosse Verwüstungen sorgen, da Windgeschwindigkeiten von mehr als 500 km/h erreicht werden können. Ausserdem ist der Luftdruck im Wolkenschlauch deutlich niedriger als in der Umgebung. Zieht ein Tornado über ein Gebäude weg, kann es durch den Druckunterschied regelrecht auseinandergerissen werden.
Downbursts
Diese kalten Fallwinde können auf der Rückseite von kräftigen Gewittern auftreten. Sie kompensieren die Aufwinde auf der Vorderseite der Gewitterzelle und sind verbunden mit starken Niederschlägen. Durch den Niederschlag wird der Fallwind noch beschleunigt. Fällt nämlich aus einer kräftigen Gewitterzelle Regen in die trockenere Luft, verdunstet dieser zum Teil und kühlt die Luft zusätzlich ab. Aufgrund des höheren Gewichtes der Kaltluft stürzt diese einem Wasserfall ähnlich zu Boden, wo sie auf alle Seiten abfliesst. Je grösser die Fallhöhe und je grösser die Temperaturdifferenz zwischen der Luft im Gewitter und im Vorfeld des Gewitters, desto stärker wird der Fallwind.
Unterschiedliche Schadensmuster
Falls kein Bildmaterial vorhanden ist, welches den Tornadoschlauch zeigt, ist es oftmals schwierig zu wissen, welches Phänomen zu den Schäden geführt hat. Ein Hinweis liefert das Schadensmuster. Durch die starke Rotation liegen nach einem Tornado geknickte Bäume und Ähnliches chaotisch durcheinander und zeigen in unterschiedliche Richtungen. Nach einem Downburst zeigen sie eher in eine Richtung oder sind fächerförmig angeordnet.