Am Wochenende erstreckte sich eine Tiefdruckrinne von Grossbritannien bis nach Südfrankreich. Östlich davon stellte sich über den Alpen eine stürmische Südföhnlage ein. Sie erreichte ihr Maximum zwischen dem späten Samstagabend und Sonntagmittag. Auf dem Gütsch, ob Andermatt, wurde am frühen Sonntagmorgen ein Spitzenwert von 150 Kilometer pro Stunde erreicht. Auf dem Jungfraujoch wurden 144 Kilometer pro Stunde gemessen. Auf einer privaten Wetterstation im Lauberhorngebiet soll der Spitzenwert sogar bei 203 Kilometer pro Stunde betragen haben.
In Tallagen über 100 Kilometer pro Stunde
In den Tälern blies der stärkste Föhn in Meiringen, was bei Südostföhn nicht weiter verwundert. Der Höchstwert lag bei 109 Kilometern pro Stunde, aber auch in Altdorf wurden 96 Kilometer erreicht. Schon am frühen Morgen und auch wieder am Sonntagnachmittag schaffte es der Föhn teilweise ins Mittelland und bis zum Bodensee. In Altenrhein lag der Spitzenwert bei 84 Kilometern pro Stunde, auf dem Üetliberg und dem Hörnli erreichte der Föhn noch 65 Kilometer pro Stunden.
In den Föhngebieten 17 Grad
Mit Föhn wurde es in Giswil, im Kanton Obwalden am wärmsten. Dort zeigte das Thermometer am Sonntagnachmittag einen Wert von 17,6 Grad. In Altenrhein am Bodensee wurden 16,9 Grad gemessen. Mehr als 16 Grad gab es in Evionnaz, in Luzern und vielerorts im St. Galler Rheintal, aber auch in weiten Teilen des Kantons Thurgau. Die 20 Gradmarke wurde allerdings nicht erreicht. Dies lag nicht am Föhn, sondern an der Luftmasse, die einfach zu kalt war. So lag der Höchstwert auf dem Gütsch bei -2,7 Grad.
Grosse Lawinengefahr im Süden und Wallis
Südlich der Alpen gab es seit Donnerstagabend intensiven Stauniederschlag. Im westlichen Tessin fielen zwischen 100 und 130 Millimeter, aber auch südlich des Simplons gab es in dieser Zeit rund 80 Millimeter Niederschlag. Die Schneefallgrenze lag meist zwischen 1000 und 1300 Metern, Bei intensivem Niederschlag sank sie tiefer. So war es in Gondo, südlich des Simplons auf rund 900 Metern über Meer, am Sonntag winterlich weiss. Auf dem Simplon lagen gleichzeitig 80 Zentimeter Schnee. Auf der Messstation Bortelsee, des SLF, auf 2500 Metern über Meer war am Sonntag die Schneedecke mehr als 4 Meter mächtig. Nach den ergiebigen Schneefällen und teilweise grossen Windverfrachtungen galt am Sonntag für das Tessin nördlich des Lago Maggiores und das südliche Wallis zwischen Val d’Anniviers und Furka grosse Lawinengefahr, also Stufe 4.
Föhn geht zu Ende
In der Nacht zum Montag geht der Föhn zu Ende. Allerdings darf deswegen im Norden nicht auf ergiebigen Niederschlag gehofft werden. Im Süden geht der Dauerregen zu Ende und im Laufe des Montags meldet sich dort die Sonne zurück.