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Frühester Sonnenuntergang Am Abend bleibt es wieder länger hell

In Zürich geht die Sonne momentan um 16:35 Uhr unter. Schon morgen findet der Sonnenuntergang wieder ein paar Sekunden später statt. Auf den kürzesten Tag müssen wir uns aber noch bis am 22. Dezember gedulden, und den spätesten Sonnenaufgang gibt es erst am 1. Januar.

Momentan ist es meist grau und nass, und die Tage sind kurz. Bezüglich Wetter ändert sich vorerst nichts, aber astronomisch geht es aufwärts. Südlich von Zürich erlebten wir bereits am Sonntag den frühesten Sonnenuntergang des Jahres. In Zürich ging die Sonne am Sonntag um 16.34:56 Uhr unter, und am Montag ist exakt zur gleichen Zeit Sonnenuntergang. Auch nördlich von Zürich erlebt man heute den frühesten Sonnenuntergang des Jahres, mindestens theoretisch.   

Blick vom Säntis auf den Sonnenuntergang, darunter die Berge der Zentralschweiz und ein Nebelmeer.
Legende: Sonnenuntergang im Dezember Ohne Wolken würde das Ganze jetzt so aussehen. Sonnenuntergang auf dem Säntis im Dezember 2021. FB

Kürzester Tag erst am 22. Dezember

Bis zum kürzesten Tag müssen wir uns aber noch weiter gedulden. In diesem Jahr fällt der kürzeste Tag sogar erst auf den 22. Dezember. Am Morgen um 04:27 Uhr erreicht die Sonne den scheinbar südlichsten Punkt ihrer Umlaufbahn, gleichbedeutend mit dem astronomischen Winteranfang. Da 2024 ein Schaltjahr ist und entsprechend 366 Tage dauert, wird im kommenden Jahr der astronomische Winter wieder am 21. Dezember beginnen.

Vorsprung auf die Marschtabelle

Es gibt zwei Gründe, dass der früheste Sonnenuntergang und der späteste Sonnenaufgang nicht auf den kürzesten Tag fallen. Einerseits umkreist die Erde die Sonne nicht auf einer Kreisbahn, sondern auf einer elliptischen Bahn, und anderseits steht die Erdachse nicht senkrecht zu ihrer Umlaufbahn.

Der Tag ist nicht immer gleich lang

Weil die Erde auf einer elliptischen Bahn um die Sonne unterwegs ist, gilt das zweite Keplersche Gesetz, das besagt: in gleichen Zeiten, gleiche Flächen. Die praktische Konsequenz daraus ist, dass die Erde in Sonnennähe schneller unterwegs ist als in sonnenfernen Bereichen. Anfangs Januar erreicht die Erde den sonnennächsten Punkt ihrer jährlichen Umlaufbahn, das sogenannte Perihel.

Die praktische Konsequenz daraus: Der astronomische Winter dauert rund 89 Tage, der astronomische Sommer dagegen fast 94 Tage. Für uns dauert der Tag definitionsgemäss immer 24 Stunden, allerdings dauert die Rotation der Erde um ihre eigene Achse nur 23 Stunden und 56 Minuten. Die restlichen 4 Minuten sind jene Zeit, die es dauert, bis wir am Folgetag die Sonne wieder unter dem gleichen Winkel wie am Vortag sehen. Allerdings ist dieses Restglied in der Realität nicht immer genau 4 Minuten, entsprechend verschieben sich Sonnenauf- und -untergang.

Um 12 Uhr 18 war es Mittag

Am Montag war es um 12:18 Uhr Mittag. Bis am kürzesten Tag, am 22. Dezember, verspätet sich die Sonne immer mehr, und so erreicht die Sonne am kürzesten Tag erst um 12:24 Uhr den sogenannten Mittagspunkt. Der Tag verschiebt sich also um 6 Minuten nach hinten, und so ist es am 22. Dezember am Abend schon wieder 3 Minuten länger hell, während es am Morgen noch 9 Minuten länger dunkel bleibt. Das geht am Morgen auch noch bis am 1. Januar so weiter, und erst dann erleben wir auch den spätesten Sonnenaufgang, notabene 11 Minuten später als jetzt.

SRF 1, Meteo, 11.12.2023, 19:55 Uhr

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