Vor allem die Mittelländer sind sich im November Hochnebel gewöhnt. Oft liegt zu dieser Zeit über mehrere Tage ein grauer Deckel über dem Mittelland, währenddem in den Bergen eitel Sonnenschein herrscht. Dieses Jahr ist es anders, der Hochnebel fehlt und schuld daran ist die Windrichtung.
Hochnebel und Bise gehören zusammen
Hochnebel ist streng genommen Strahlungsnebel ohne Grundberührung. Also Nebel, welcher sich in einer klaren Nacht dank Abkühlung und Kondensation zu Nebeltröpfchen formiert. Für das Anheben der Nebelschicht ist die Bise zuständig. Dieser kühle und deshalb «schwere» Nordostwind drückt die unteren Luftschichten in die Höhe und so wird der Bodennebel zu Hochnebel.
Dann herrscht eine sogenannte Temperaturinversion: Oberhalb des Hochnebels ist es wärmer als unterhalb des Graus - hier befindet man sich im Kaltluftsee.
Ständig Wind aus westlichen Richtungen
Bei einer Bisenlage liegt das Hochdruckgebiet nördlich der Schweiz. So kommt jeweils der Nordostwind am Südrand des Hochs erst in Schwung. Oft bleibt die Bise über mehrere Tage bestehen.
Seit Mitte Oktober ist die liebe Bise aber eher inexistent. Grund dafür ist die dominante Westlage. Seit über einem Monat liegen wir mehr oder weniger im Einflussbereich des Jetstreams. Dieses Starkwindband funktioniert beim Wetter wie ein Förderband, es transportiert ein Tief nach dem anderen und bringt Wolken, Niederschlag und Wind vom Atlantik zur Schweiz. Die Dominanz des Westwinds ist am Beispiel vom Neuenburgersee gut erkennbar.
Wie geht es weiter?
Tatsächlich baut sich am Mittwoch ein kräftiges Hochdruckgebiet auf, in der Folge kommt es bei uns zu einer lebhaften Bise, welche im Westen Böen von 50 bis 70 km/h bringt. Allerdings stellt die Bise am Donnerstag bereits wieder ab und am Freitag sowie am Wochenende herrschen wieder westliche Winde vor. Sieht ganz danach aus, als hätte die liebe Bise auch in nächster Zukunft ein schweres Leben.