Im Winter steht die Sonne so tief, dass sie vor allem in engen, Ost-West ausgerichteten Alpentälern nicht mehr hinkommt. Dort kann die flache Wintersonne nicht über die Berge scheinen. So beispielsweise auch im Bergell im Kanton Graubünden. In Vicosoprano kann man die Sonne von Mitte November bis Ende Januar nicht sehen. Ein anderes bekanntes Beispiel ist Bosco Gurin im Tessin. Auch dort muss man mehr als zweieinhalb Monate ohne Sonne auskommen.
Zugegeben, in solchen Bergdörfern leben eher wenig Leute. Es gibt aber auch in dichter bewohntem Gebiet Schattenlöcher. Beispiele dafür sind Teile von Glis/VS bei Brig, Hergiswil/NW am Vierwaldstättersee (jeweils 2.5 Monate) oder auch Cadenazzo/TI (2 Monate). Die Unterschiede innerhalb der Gemeinden sind gross, oft liegt nur ein Teil der Ortschaft im Schatten, sodass man nicht allzu weit gehen muss, um etwas Sonne zu tanken.
Besonders lange ohne Sonne auskommen muss man in Emmetten/NW: am Fusse des Schattigenstock (mit dem passenden Namen) bleibt die Sonne vom 30. Oktober bis am 13. Februar weg. Das sind fast dreieinhalb Monate.
Zum Schluss noch dies: In der Gemeinde Nesslau/SG im Toggenburg gibt es einen Graben mit dem Namen «Schattenloch», der seinem Namen alle Ehre macht. An einigen Stellen hat sich dort die Sonne bereits am 17. Oktober verabschiedet und wird vor dem 26. Februar nicht mehr zu sehen sein. Bewohnt ist das Schattenloch aber nicht.
Alle Angaben beziehen sich auf die Berechnungen von solartopo.com .