Das Aprilwetter liess uns am vergangenen Wochenende schon vom Sommer träumen. Vielerorts gab es einen Sommertag mit 25 Grad und mehr, in Basel und Chur war es mit knapp 29 Grad beinahe heiss. Bevor wir uns daran gewöhnen konnten, holte uns eine Kaltfront in den April zurück. In Adelboden sank die Temperatur innert 24 Stunden um über 20 Grad.
Vergleich zu anderen Temperaturstürzen
Ähnliches erlebten wir auch am 12. Mai 2012. Damals kratze die Messstation in Zürich Kloten an der 30-Grad-Marke, ehe sie am nächsten Tag nur noch 10.2 Grad verzeichnete. Auch damals brachte eine Kaltfront den Temperatursturz. Vor der Kaltfront wärmt einerseits die Sonne den Boden auf. Andererseits bläst häufig der Föhn oder ein milder Südwestwind. So fällt der Unterschied zur nachfolgenden Kaltluft besonders heftig aus.
Da geht noch mehr
Am 21. Dezember 2022 stürzte die Temperatur in Denver (Colorado) regelrecht ab. Sonnenschein und 10 Grad lockten einige Leute am frühen Nachmittag nach draussen. Doch wer zu lange auf der Parkbank sass, schlotterte noch am selben Tag bei -20 Grad und Schneefall. Am 22. Dezember wurde es gar noch kälter, was zu einem Temperatursturz von 40 Grad innert 24 Stunden führte.
Rekorde von Höchst- und Tiefstwert an einem Tag
Auch in den Wetterarchiven gibt es manch einen Eintrag zu einer solch markanten Kaltfront in den USA. Im November 1911 fiel die Temperatur in Springfield (Missouri) um rund 40 Grad. An dieser Station wurde sowohl der damalige Hitzerekord für den Monat November, als auch der Kälterekord am selben Tag geschlagen.
Grosse Temperatursprünge in den USA
Die «Great Plains» in den USA sind besonders gut geeignet für markante Kaltfronten. Das liegt einerseits an der Orientierung der Rocky Mountains. Andererseits spielt das kontinentale Klima eine grosse Rolle. Diese Faktoren führen dazu, dass kräftige Tiefdruckgebiete entstehen können. Diese führen auf ihrer Vorderseite subtropisch warme Luftmassen nach Norden. Auf der Rückseite kann polare Kaltluft schnell und weit nach Süden vordringen, so dass sie sich unterwegs nur minim erwärmt. Besonders gut funktioniert das in den Herbst- und Frühlingsmonaten.