Der Wind wurde lange Zeit mit einem sogenannten Schalenkreuzanemometer gemessen. Heute sind diverse andere Geräte im Einsatz, vor allem Heizdrahtanemometer und Ultraschallanemometer. Die Stärke des Windes wird in der Schweiz normalerweise in Kilometer pro Stunde oder in Metern pro Sekunde angegeben. Da die Windgeschwindigkeit schon vor Jahrhunderten in der Schifffahrt eine grosse Rolle spielte ist auch die englische Einheit Knoten sehr verbreitet. 1 Knoten entspricht einer Seemeile (1852 Meter) pro Stunde.
Windmessung auf dem Schiff
Bei der historischen Seefahrt waren die Seeleute vor die Herausforderung gestellt, dass eine korrekte Messung der Windgeschwindigkeit fast ein Ding der Unmöglichkeit war. Das Problem bestand darin, dass sich der Windmesser auf einem Schiff mit der Schiffsgeschwindigkeit selber bewegte, und man in der Regel nur die relative Geschwindigkeit des Windes zum Schiff messen könnte. Dies brachte Sir Francis Beaufort (1774 - 1857) auf die glorreiche Idee, die Windgeschwindigkeit anhand seiner Auswirkung auf die Wasseroberfläche, bzw. der Wellen zu bestimmen. Später wurde diese Klassierung auch auf Auswirkungen an Land übertragen. Sir Francis Beaufort unterteilte die Windgeschwindigkeit in Stärken von 0 bis 12. Windstärke 0 herrscht bei Windstille. Rauch steigt dabei senkrecht in die Höhe. Im metrischen Mass entspricht Windstille einer Windstärke zwischen 0 und 0,2 Metern pro Sekunde oder weniger als 1 Kilometer pro Stunde. Die höchste Windstärke nach Beaufort ist 12. Man spricht von Orkan, der an Land schwere Verwüstungen anrichtet. Von Orkan ist die Rede, wenn die Windgeschwindigkeit mehr als 32,7 Meter pro Sekunde oder mehr als 117 Kilometer pro Stunde beträgt.
Mittlere Windgeschwindigkeit und Böen
Für die Seefahrer zur Zeit von Sir Francis Beaufort war entscheidend, in welcher Zeit sie von einem Ort zum anderen segelten. Entsprechend drückt die Beaufort-Skala den mittleren Wind pro Stunde aus und nicht den maximalen Windwert pro Stunde. Um korrekt zu sein, spricht der Meteorologe bei einem Spitzenwert von 120 Kilometern pro Stunde von einer Orkanböe und nicht von einem Orkan.
Windrichtung
Bei der Windrichtung wird in der Meteorologie immer angegeben, woher der Wind bläst. Westwind ist also ein Wind, der aus Westen bläst. Die Richtung wird in der Regel mit den 8 Himmelsrichtungen (Nord, Nordost, Ost, etc.) angegeben oder in Azimut von 0 bis 360 Grad. 0 Grad entspricht Nord, 90 Grad ist Ost, 180 Grad Süd und 270 Grad West.